JEGG-L ife 2012
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Helmuth Schwischay: Lieber Richard, es freut mich, dass ich und damit auch unsere treuen JEGG-Life-LeserInnen
wieder etwas Brandneues von dir zu hören, vor allem aber auch zu sehen bekommen werden.
Du warst ja heuer wieder längere Zeit in Süd-
amerika. Was war diesmal dein spezielles Ziel?
Ich war drei Monate im Pantanal, dem größten
Binnenland-Feuchtgebiet der Erde in Südwest-
Brasilien. Mit 230.000 km² ist es fast dreimal
so groß wie Österreich und beherbergt eine
einzigartige Tierwelt. Ich habe dort auf einer
Fazenda (großer Bauernhof) gelebt und war
täglich zu Fuß, mit dem Pferd oder Boot unter-
wegs, um möglichst viele Tiere vor die Kamera
zu bekommen.
Welche Tiere sind denn für dieses Ökosystem
besonders charakteristisch?
Das kann man in der gebotenen Kürze gar
nicht aufzählen, aber mit 665 Vogelarten gibt
es im Pantanal mehr Arten als in ganz Europa.
Der Symbolvogel des Pantanals ist der Jabiru,
mit 125 cm Stehhöhe übrigens der größte Stor-
chenvogel der Erde, oder die Hyazintharas, die
mit 100 cm die größten Papageien darstellen.
Von den Reptilien sind es die Kaimane, von
denen es hier schätzungsweise 35 Millionen
Exemplare gibt, die besonders auffallend sind.
Ein anderes Reptil, das wohl jeder seit seiner
Kindheit dem Namen nach kennt, ist aller-
dings selten und daher auch im Pantanal nur
sehr schwer zu finden – die Anakonda. Trotz
meines langen Aufenthaltes habe ich nur ein
einziges Exemplar gesehen, und selbst das war
mit ca. 250 cm noch ein Jungtier. Ein absoluter
Höhepunkt für jeden Naturliebhaber wie mich
war aber die Sichtung der größten Raubkatze
Südamerikas, des Jaguars. An keinem anderen
Platz des südamerikanischen Kontinents gibt
es eine bessere Chance, dieses großartige Tier
in freier Wildbahn zu beobachten, und heuer
hatte ich das Glück, sogar zwei männliche
Exemplare vor die Kamera zu bekommen ...
JEGG-Life präsentiert:
Richard Kunz – Multivisionsshow
Süd-West-Brasilien
Du bist ja, was die Wildnis betrifft, als (fast)
furchtloses Wesen bekannt, trotzdem möchte
ich gerade auch dir die Frage stellen: Wie
sieht es eigentlich mit der Gefährlichkeit
deiner Einschätzung nach aus, wenn
man sich alleine wie du in einem der-
artigen Gebiet in freier Natur auf-
hält? Trägst du wenigstens zumindest
für den Notfall eine Waffe?
(
Kunz lacht ...) Ja natürlich bin ich bis
zu den Zähnen „bewaffnet“, und zwar
mit drei Kameras, mehreren Objekti-
ven und einem schweren Stativ. Der
Rest ist eine gute Portion an Erfahrung
und Vorsicht. Ein gewisses Restrisiko
bleibt sicherlich, aber wenn ich an
die vielen wunderbaren Erlebnisse
mit und in der Natur denke, ist es das
allemal wert!
Da kann ich dir natürlich nicht
widersprechen und freue mich
zusammen mit unserer treuen
JEGG-Leserschaft schon auf
deinen Vortrag am Sonntag,
dem 2. Dezember in Gratwein.
Jegg-Life macht es möglich:
Richard Kunz kommt mit seiner
spektakulären MulƟvisionsshow in
die Mehrzweckhalle Gratwein.
Fotos: Richard Kunz