JEGG-Life
2012
21
Magersucht aus
medizinischer Sicht
Dr. Andrea Braunendal
Magersucht ist eine Essstörung, deren Ursa-
che nicht restlos geklärt ist. Sicher ist ein Zu-
sammenwirken seelischer, gesellschaftlicher
und anderer Faktoren. Da der Hang, mög-
lichst schlank zu sein und nicht zuzuneh-
men, von der Gesellschaft und ihren weib-
lichen Schönheitsidealen unterstützt wird,
fällt die Tendenz zur Magersucht kaum auf.
Sehr oft wird erst dann professionelle Hilfe
gesucht, wenn die Erkrankung zur wirkli-
chen Sucht geworden ist. Damit ist sie wie
jedes Suchtverhalten nur schwer zu behan-
deln. Es braucht das Zusammenwirken von
Arzt, Psychotherapeuten und vor allem die
Einsicht und Bereitschaft zur Mitarbeit der
Patientin.
Von Magersucht sind zu 95% Frauen betroffen, ins-
besondere Mädchen und junge Frauen im Alter von
12
bis 25 Jahren. Angst vor dem Erwachsenwerden
und der aufkeimenden Sexualität, Konflikte in der
Familie, Angst vor Übergewicht und starkes Kon-
kurrenzdenken sind mögliche Auslöser. Ein höheres
Risiko haben Personen, von denen das Schlanksein
besonders erwartet wird – z.B. Fotomodelle und
BalletttänzerInnen.
Magersucht ist eine sehr ernst zu nehmende Er-
krankung, da die lange anhaltende Unterversor-
gung des Körpers zu Wachstumshemmungen, zu
einer Verminderung der Knochensubstanz und zu
Schäden an Herz, Leber, Nieren und Gehirn füh-
ren kann. Müdigkeit und Konzentrationsschwäche
treten ebenso auf wie Missmut und Depressionen
bis hin zu Selbstmordgedanken. Magersucht ist
ein Krankheitsbild, das mit einer hohen Sterblich-
keitsrate verbunden ist! Daher sollte man schon bei
ersten Anzeichen einen Arzt aufsuchen und der Er-
krankung den Kampf ansagen. Für die
Früherken-
nung
sollte man auf folgende Symptome achten:
Absichtlich herbeigeführter Gewichts-
verlust von mind. 25% des
Normalgewichts, etwa durch Diäten,
Entwässerungs- oder Abführmittel,
Appetitzügler, durch Erbrechen
(
augenscheinlich unbegründete)
Angst vor Dickwerden
und ständiges Wiegen
Vermeidung von Situationen,
in denen gegessen wird
(
Einladungen, Feiern, Lokalbesuche)
Aussetzen der Regel
oder verspätete Geschlechtsreife
Dr. Andrea Braunendal
Tel. 03124 / 51 84 50
Gratweiner Straße 13
8111
Judendorf-Straßengel
In den Monaten November bis Februar
passieren die meisten Dämmerungsein-
brüche. Wo ab 16:00 Uhr kein Licht in
den Häusern und Wohnungen brennt,
da ist wahrscheinlich niemand zu Hause.
Organisierte Banden nutzen diesen
Umstand aus. Die Dämmerung kommt
Einbrechern sehr gelegen. Im Schutz
der einsetzenden Dunkelheit bleiben
sie unerkannt, andererseits ist es leicht
festzustellen, ob jemand zu Hause ist
oder nicht.
Wir verstärken unseren Streifendienst
im gesamten Einzugsgebiet“, sagt Chef-
inspektor
Kurt Dobida
.
Beamte sind
auch in Zivil unterwegs. Auch wenn sich
die Dämmerungseinbrüche in der JEGG-
Region in Grenzen halten, jeder Einbruch
ist einer zu viel.
Einiges können die
Bewohner zur eigenen
Sicherheit beitragen.
Dazu zählt für Dobida
die Aufmerksamkeit
der Nachbarn. Wem in
Nachbars Garten unge-
wöhnliche Aktivitäten auffallen, sollte die
Besitzer davon verständigen oder gleich
die Polizei. Die Polizei ist auf die Mithilfe
der Bevölkerung angewiesen. „Wenn
auch nur die Spur eines Verdachtes
besteht, gehen wir lieber zehnmal dieser
unbegründet nach, als in einem Ernstfall
nicht informiert worden zu sein“, sagt
der Chefinspektor.
Kurze Tage –
LANGE FINGER
Einbrecher warten nicht, bis es finster ist. Wenn die Tage kürzer werden und
die Dämmerung früh hereinbricht, dann haben Langfinger Hochsaison.
Einfamilienhäuser und Siedlungen mit einer guten Verkehrsanbindung sind
ein bevorzugtes Ziel. Die Autobahnnähe erleichtert zudem einen raschen
Fluchtweg.
Ein beleuchtetes Wohnzimmer schützt
zwar nicht, kann aber Einbrecher ab-
schrecken. „Das Licht brennen lassen,
auch wenn man nicht zu Hause ist“,
empfiehlt Dobida. Bei längerer Abwesen-
heit Zeitschaltuhren verwenden und un-
terschiedliche Einschaltzeiten program-
mieren. Dass die Fenster nicht gekippt
und der Postkasten geleert sein soll,
versteht sich von selbst. Wer am Festnetz
von Unbekannten angeru-
fen wird, sollte besonders
hellhörig sein. Nicht selten
wird mit Kontrollanrufen
ausgekundschaftet, ob die
Bewohner zu Hause sind
oder nicht.
Die Ausrede „bei mir gibt
es nichts zu holen“ zählt für Gauner
nicht. Eingebrochene Scheiben, kaputte
Türen, durchwühlte Schränke und der
respektlose Umgang mit lieb gewordenen
Erinnerungsstücken sind schmerzlich ge-
nug. Die Verletzung der Privatsphäre und
die Minderung des Sicherheitsgefühls
nach einem Einbruch zählen zudem oft
schwerer als der materielle Schaden.
Chefinspektor Kurt Dobida, Gratwein
Edith Ertl
Fotos: Edith Ertl, de.fotolia.com