JEGG-L ife 2012
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Pracht und Prunk, üppig, übertrieben, maßlos
und zügellos betrachtet das Zeitalter des
Barock das Leben als Spiel. Wie passt das zum
gotischen Ambiente des Cellariums? Gerade
diesen Gegensatz findet das Ensemble „I
mangioni musicale“ besonders reizvoll. Und
auch das ist ein ungewöhnlicher Kunstgenuss.
Das Konzert findet inmitten der Ausstellung
der Vereinigung Bildender Künstler statt.
Der Eintritt ist frei. Die Künstler beider
Konzerte unterstützen uns damit in unserem
Bemühen um die Renovierung der Basilika.
Vergelt’s Gott.
Auch am Jahresende darf man ruhig einen
neuen Anfang wagen. Für das Cellarium
tut sich Ende Dezember ein neuer Weg auf.
Zumindest musikalisch, denn zwei talentier-
te Künstlerinnen finden, dass Gitarre und
Klarinette gut zu dem ehemaligen Rotwein-
keller aus dem Jahr 1501 passen. Inmitten der
Krippenausstellung – auch das ist ein Novum
bringt das Duo Scherzando Musik vom
Feinsten, von der Klassik bis zum Jazz.
Cellarium Stift Rein
Pater Martin Höfler OCist
LA CORTE DI GIOIA
26.01.2013, 19:00
Uhr
Cellarium
Liebeleien, Intrigen und Eifersucht haben
schon jeher die Künste beflügelt. Musika-
lisch thematisiert das Ensemble „I mangioni
musicale“ Lebenslust, Leidenschaft und
überschwängliches Amüsement in der früh-
bis spätbarocken Musik. Das Publikum begibt
sich mittels Musik und begleitender Rezitation
in eine Zeit, in der die Menschen durch das
stete „memento mori“ und den tief eingepräg-
ten Gedanken der Vergänglichkeit das irdische
Dasein reichlich auskosteten.
In „La corte di gioia“ bringen die hochkarä-
tigen Musiker aus Kalsdorf Juwelen der Ba-
rockmusik u.a. von Georg Philipp Telemann,
Johann Sebastian Bach und Henry Purcell.
Hervorzuheben an diesem Konzert ist das Be-
mühen der Interpreten Helga Haditsch, Jakob
Wedam, Valentine Gasser und Mario Lesiak
um die Bewahrung der historischen Auffüh-
rungspraxis. Musikwerke der alten Meister
aus Italien, Großbritannien, Deutschland
und Frankreich werden durch Gesang, Flöte,
Barockgeige und Cembalo interpretiert und
von Hans-Peter Ertler rezitiert. Als Besonder-
heit für ihr Konzert haben die Musiker das
Cellarium, den alten Keller im Stift Rein aus
dem Jahr 1501, für ihren Auftritt gewählt.
ENDE UND ANFANG
30.12.2012, 15.00
Uhr
Cellarium
Kurz vor dem Jahreswechsel gastiert im Cella-
rium das Duo Scherzando. Konstantia Loibner
und Petra Schwarzl studierten an der Kunst-
universität Graz und unterrichten an Musik-
schulen. Klarinette und Gitarre ist zwar eine
nicht sehr häufige, aber äußerst reizvolle Be-
setzung. Ungewöhnlich ist auch der Ort ihres
Auftrittes. Inmitten der Krippenausstellung
stellen sie als Reminiszenz an die Weihnachts-
zeit „Duetto della Nativita“ an den Beginn
ihres Konzertes. Von der Klassik bis zum vom
Jazz beeinflussten Stück „Aurora“ aus dem 21.
Jh. spannen die Künstlerinnen den musikali-
schen Bogen ihres Repertoires, um am Ende
mit dem Stück „Annäherung – Szenen eines
geglückten Versuchs" zu demonstrieren, dass
zwei so unterschiedliche Instrumente sehr
wohl zueinander finden können. Die Gitarre
ist nicht nur Begleitinstrument, sondern auch
eine solistische Ergänzung zu den weichen
Tönen der Klarinette. Konstantia Loibner und
Petra Schwarzl ist es ein großes Anliegen,
Originalliteratur zu spielen. In ihrer Musikbe-
geisterung greifen die Künstlerinnen hin und
wieder auch zu Werken, die für ein vergesse-
nes, altes Musikinstrument geschrieben wur-
den: den Czakan – die Spazierstockflöte. Im
Anschluss an das einstündige Konzert kann
bei Brot und Wein das Ende nachklingen und
auf den Anfang angestoßen werden.