Jegg Life plus 3 2014 - page 20

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Doch auf der anderen Seite spricht auch viel
dafür, die Leistungen professioneller Pflegeein-
richtungen wie 24-Stunden-Pflege, Hauskran-
kenpflege und Pflegeheime in Anspruch zu
nehmen. Der Wichtigste ist: Pflege ist körper-
lich und psychisch anstrengend und verlangt
Fachwissen. Die außergewöhnliche Belastung
ist zuhause und gar ohne Hilfe nicht auf Dauer
verkraftbar. Sind alle überlastet, ist von der lie-
benden Familie als traute Umgebung bald keine
Rede mehr und alle Beteiligten leiden unter der
Situation. Meist bleibt die Pflege an den Frau-
en hängen, die daneben noch Beruf und Kinder
organisieren müssen. Körperliche Überlastung
droht ebenso wie ein Burnout. Aber auch die
Gute Pflege
will gelernt sein!
Alte, pflegebedürftige Menschen in die Obhut professioneller Pfle-
ge-einrichtungen zu geben ist für viele nicht leicht. Schließlich weiß
man daheim am besten, was dem alten Menschen guttut, kennt seine
Gewohnheiten und man fühlt sich einfach verpflichtet, notfalls rund
um die Uhr da zu sein.
pflegebedürftige Person erfährt nicht die aus
pflegerischer Sicht bestmögliche Betreuung –
Liebe kann Professionalität nicht zur Gänze auf-
wiegen. Professionelle Pflege bedeutet, die rich-
tigen Handgriffe zu kennen und kraftschonend
anzupacken, wo es nötig ist. Sie bedeutet auch,
gesundheitliche Probleme wie etwa das Wund-
liegen rechtzeitig zu erkennen und entsprechen-
de Maßnahmen zu ergreifen. Pflege bedeutet
auch, den Menschen im Rahmen seiner verblie-
benen Fähigkeiten zu fördern und zu fordern,
um Verbesserungen zu ermöglichen oder we-
nigstens das Eintreten von Verschlechterungen
hinauszuschieben, die passende Diätküche zu
servieren und vieles mehr. Viele pflegebedürf-
tige Menschen sind
daher im Heim besser
aufgehoben – vor alle
dann, wenn die Fami-
lie ganz ohne die täg-
liche Pflegebelastung
zu Besuch kommt und
das gibt, was sie am
besten kann: Zuwen-
dung und Liebe.
In unserer Region gibt
es eine Reihe von Pfle-
geheimen, die alle pro-
fessionelle Betreuung
bieten und sich doch in
ihrempersönlichen Stil
unterscheiden. Wer ei-
nen Pflegeplatz sucht,
sollte die Heime also
besuchen und seiner
Intuition
vertrauen,
wo das Klima am bes-
ten zu den eigenen Be-
dürfnissen passt. Die
Kosten eines Pflegehei-
mes sind beträchtlich,
setzen sie sich doch
dem hohen Aufwand
entsprechend aus der
sogenannten
Hotel-
und der Pflegekompo-
nente zusammen. Die
Höhe der täglichen bzw. monatlichen Kosten
sind klar geregelt: Die meisten Heime haben ei-
nen Vertrag mit dem Land Steiermark, in dem
sowohl die zu erbringenden Leistungen wie
auch die Kosten festgeschrieben sind. Wer sich
den Aufenthalt selbst nicht leisten kann, kann
auf die Unterstützung des Landes Steiermark
nach klar geregelten Sätzen zählen. Grundsätz-
lich gilt: Für den Heimaufenthalt hat derjenige
aufzukommen, der im Heim versorgt wird. Ist
er dazu nicht zur Gänze in der Lage, springt das
Land ein. Für diese Unterstützung gelten jedoch
strenge Regeln: So greift das Land zur Gegenfi-
nanzierung auf vorhandenes Vermögen ebenso
zu, wie – ausschließlich in der Steiermark – der
Pflegeregress zum Tragen kommt. Die genauen
Regelungen zur Finanzierung eines Aufenthalts
in einem Pflegeheim lassen sich am besten auf
der website
nachlesen.
Diese Seite ist ein Informationsportal der steiri-
schen Pflegezentren in der Wirtschaftskammer
Steiermark. Neben Informationen zur Finanzie-
rung von Pflegeaufenthalten gibt es hier auch
die Möglichkeit, Pflegeheime bzw. freie Zimmer
und Betten im Umkreis zu finden.
Keinen Vertrag mit demLand Steiermark hat die
Parkresidenz Judendorf-Straßengel. Hier wird
besonders hohe Wohnqualität in gediegenem
Ambiente geboten, die man allerdings mangels
Vertrag zur Gänze selbst finanzieren muss. In-
formationen über andere Pflegemöglichkeiten
wie 24-Stunden-Pflege, Hauskrankenpflege und
Betreutes Wohnen bieten unter anderem die
praktischen Ärzte, die hier über viel Erfahrung
und die entsprechenden Kontakte verfügen und
auch die Heime sehr gut kennen.
And re a s B r aunenda l
Fotos: Fotolia
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