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Seite 6 | April 2017 |
echt L i fe
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Von 1. Jänner bis 28. Februar 2017
hatte Graz bereits 33 Feinstaubta-
ge zu bieten, dieMessstelle Juden-
dorf Süd verzeichnete 15, jene in
Gratwein 13 und jene in Peggau
13 Überschreitungen. Nicht nur
die Grazer Beckenlage, auch das
Gratkorner Becken ist also stark
belastet. Die Verursacher sind
längst ausgemacht, doch wirk-
lich effiziente Gegenmaßnahmen
sind schwer zu setzen, auch wenn
sie dringend nötig wären. All-
gemeinmediziner und Hausarzt
Dr. Björn Zeder weiß: „Feinstaub
gefährdet Babys, deren Lungen
noch nicht voll ausgebildet sind,
ganz besonders. Außerdem se-
hen wir in der Praxis, dass Hus-
tenerkrankungen vermehrt auf-
treten und alle grippalen Effekte
deutlich länger währen.“
Fein! Endlich
wieder staubfrei!
Feinstaub ist nicht nur ein Grazer Thema, auch das Gratkorner
Becken bis Peggau ist betroffen. Maßnahmen sind dringend er-
forderlich, ist Luftverschmutzung in Österreich doch für rund
7000 Tote jährlich verantwortlich.
Autoverkehr
Die Automobilindustrie wird
nicht müde zu betonen, dass der
Feinstaubausstoß der Verbren-
nungsmotoren im Sinkflug ist.
Damit wird das einzelne Fahrzeug
pro 100 km zwar sauberer, aber
die Zahl der gefahrenenKilometer
steigt noch immer. Es geht auch
nicht nur um die Abgase, son-
dern zumindest im gleichen Maß
um Aufwirbelungen von Reifen-
abrieb und Staub, der von Splitt
und Salzstreuungen herrührt. Die
Attraktivierung des Radverkehrs
und Förderungen für den öffent-
lichen Verkehr sollen der hohen
Grundbelastung
gegenwirken.
Fahrverbote oder autofreie Tage
bleiben dennoch eine der wenigen
Maßnahmen, die man im Krisen-
fall sofort setzen könnte.
Am Grundlsee
wüsste man schon sehr
lange, wie man dem
verkehrsbedingten Feinstaub
Herr werden kann.
Andreas Braunendal
Feinstaub ist nicht nur ein Grazer Thema, auch das Gratkorner Becken bis Peggau ist betroffen.
Maßnahmen sind dringend erforderlich, ist Luftverschmutzung in Österreich doch für rund
7.000 Tote jährlich verantwortlich.
Hausbrand reduzieren
Der zweite Hauptverursacher
sind alte Öl- sowie Holz- und
Kohleheizungen. Sie verursachen
über 30% des Feinstaubs. Hier
geht es einerseits um Zweithei-
zungen, deren Nutzung im An-
lassfall verboten werden kann,
andererseits um alte Anlagen. Da
man den Leuten das Heizen im
Winter nicht verbieten kann, ste-
hen hier Förderprogramme etwa
für die Umstellung auf Fern-
wärme oder andere moderne
Heizungen im Mittelpunkt. Das
Problem ist der Politik, wie Mag.
Karin Greiner, Nationalratsabge-
ordnete und Obfrau des Umwelt-
ausschusses in Gratwein-Straß-
engel, festhält, bekannt. Daher
wurden in den letzten Jahren in
Gratkorn und Gratwein-Straß-
engel auch schon 1.900 Haus-
halte an das Fernwärmenetz der
SAPPI angeschlossen, Gespräche
für den weiteren Ausbau laufen.
Foto: Fotolia
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