echtLife Juni/Juli 2023

echt Life | Juni/Juli 2023 | Seite 23 ➜ 24 h-Betreuung ➜ Krankentransporte für Dialyse- und Strahlenpatienten www.24h-pflegeprofi.at Harter Straße 3, 8101 Gratkorn Tel: +43 664 38 28 774 office@24h-pflegeprofi.at Pflege: Erfolgsprojekt aus Hörgas Auch wenn unser Gesundheitssystem in den letzten Monaten vor allem durch negative Schlagzeilen auffällt, gibt es doch auch Lichtblicke. Ein heller Stern am Pflegehimmel ist im LKH Hörgas aufgegangen: das Projekt der Mobilen Remobilisation, kurz mobiREM. Die Idee, der Dr.med. Lisa Klasnic-Mistiloglou, Allgemeinmedizinerin, Stationsärztin und Fachärztin für Altersmedizin, nun mit unendlich viel Engagement und Beharrlichkeit und durch die Unterstützung von über die Jahre mehreren Projektleiter*innen (Primar Dr. Bauer, PDL Pisleritsch und DL Dr. Postl) zum Durchbruch verholfen hat, klingt frappant einfach: Alte Menschen, die nach schwerer Krankheit und/oder Operation wieder auf das möglichst selbständige Leben im Alltag vorbereitet werden, machen eine Reha und dies üblicherweise wieder im Krankenhaus an einer Station, die auf Remobilisierung spezialisiert ist. Nun sind aber die Rahmenbedingungen in einem Spitalszimmer ganz anders als zuhause: Wie weit sind die Wege? Wo kann man sich anhalten? Welche Stufen sind zu bewältigen? Wie kommt man ins Bett und wieder heraus? Wäre es nicht sinnvoller, diese Remobilisierung würde nicht im Spital, sondern zuhause, also unter realistischen Lebensbedingungen stattfinden? Das Setting von mobiREM Seit 2017 läuft die Mobile Remobilisation als Pilotprojekt. Ein Team bestehend aus einer Ärztin, einer Physiotherapeutin, einer Ergotherapeutin, einer Klinischen Psychologin, einer Sozialarbeiterin und einer Koordinatorin macht den Alltag zuhause zum Übungs- und Trainingsfeld. So werden einerseits die Spitäler entlastet, andererseits und in erster Linie erfolgt die Mobilisierung und die Wiedererlangung von Selbstständigkeit besser und nachhaltiger. Auf diese Weise werden aktuell vom LKH Hörgas aus 100 bis 120 Personen pro Jahr betreut. Reif für die Steiermark Sechs Jahre lang dauerte die Pilotphase, in der erstens erprobt und evaluiert wurde, ob sich das mobiREM-Konzept tatsächlich bewähren würde. Das Ergebnis bestätigte den gesunden Hausverstand: Ja, die Idee hat sich bewährt. Zweitens brauchte es mehrere Monate, um verschiedenste Stakeholder zu überzeugen, Verantwortlichkeiten abzustecken und Budgetmittel freizumachen. Doch nun ist es soweit: mobiREM startet ab sofort durch. Was 6 Jahre lang im Norden von Graz und in den nördlichen Stadtbezirken möglich war, wird nun noch im Jahr 2023 auf ganz Graz Stadt und Graz Umgebung ausgeweitet, in den nächsten Jahren soll die ganze Steiermark mit insgesamt 17 mobiREM - Teams auf diese Weiche betreut werden. Finanziert wird mobiREM zu 66 % vom Gesundheitsfonds des Landes Steiermark und zu 34 % von der ÖGK. Die Jahreskosten liegen voraussichtlich bei sechs Millionen Euro – klingt viel, aber die stationäre Remobilisation ist deutlich teurer. Der Weg zur mobiREM Die ambulante, mobile Remobilisation ist ausschließlich für geriatrische Patienten nach medizinischen Akutereignissen gedacht. Die Zuweisung erfolgt entweder direkt über das Krankenhaus oder über den Hausarzt. Werbung Andreas Braunendal

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