echtLife Juni/Juli 2023

echt Life | Juni/Juli 2023 | Seite 7 Ortskerne sollen wieder keimen! Dass alte Ortszentren vereinsamen, ist eine Entwicklung, die vor kaum einer Gemeinde halt macht. In Gratwein nimmt nun die Politik einen neuerlichen Anlauf, um dem Ortskern wieder Leben einzuhauchen. Aktuell läuft ein vom Land Steiermark gefördertes Projekt, um im Rahmen eines Beteiligungsprozesses die Grundlagen für eine Belebung zu schaffen. Denn eines ist klar: Einzelne, große Projekte, mit denen die Gemeindepolitik Ortskerne retten kann, gibt es nicht. Die Lösung liegt am ehesten in der Ansiedlung (junger) Wohnbevölkerung, die dann denn Kundenstock für fußläufig erreichbare Geschäfte bilden kann. Dazu braucht es erstens Wohnraum – hier schlägt Mario Schweiger von der örtlichen ÖVP vor, die Gemeinde könnte sich Schlüsselimmobilien sichern, sanieren und als leistbaren Wohnraum zur Verfügung stellen. Eine gute, aber auch kostspielige Idee, bei der auch die Hauseigentümer mitspielen müssten. Zweitens braucht es risikobereite und innovative Unternehmer, die bereit sind, neue Läden aufzusperren. Aus der lokalen Unternehmerschaft hört man dazu, dass da eben auch die Hausbesitzer mit Sanierungsleistungen und leistbaren Mieten für Geschäftsflächen mitspielen müssten. Auch das Thema Verkehr gehört gelöst – hier gibt es in Gratwein Pläne genug, doch da es sich um Landesstraßen handelt, ist der Spielraum der Gemeinde selbst sehr gering. Und dann sind da noch die Konsumenten, die bereit sein müssten, Angebote auch ohne Parkplatz vor der Geschäftstüre anzunehmen. Hier verweist Thomas Frewein (SPÖ) als Obmann des Fachausschusses für Ortsentwicklung und Bürger:innenbeteiligung darauf, dass die Fläche der Shoppingcity Seiersberg in etwa jener des Gratweiner Ortszentrums entspricht. Hoffnungsvolle Zukunft In Gratwein besteht tatsächlich Hoffnung für eine zumindest langfristig positive Entwicklung: Der Neubau der RAIBA-Zentrale schafft einen neuen Platz, Immobilienentwickler stehen in den Startlöchern, um direkt gegenüber auf der Fläche der ehemaligen Autowerkstatt Ligg Wohnungen zu errichten, der Bahnhof wird in den nächsten Jahren erneuert und auch der Rechtsstreit um die brachliegende „Siegl-Fläche“ wird wohl irgendwann ein Ende nehmen. „Mit der Einbindung aller Bürger:innen, aller Hauseigentümer:innen, aller Unternehmer:innen, allen Fraktionen und vielen mehr wollen wir gemeinsam das beste Ergebnis für den Ortskern Gratwein erreichen,“ betont Thomas Frewein als verantwortlicher Fachausschussobmann. Ziel des geförderten Projekts “OK Gratwein” ist, das Ortszentrum der Marktgemeinde hinsichtlich Aufenthaltsqualität, Nachhaltigkeit und Baukultur zu stärken. Dabei wird der Leerstand im Ortszentrum analysiert und es werden mögliche sowie gewünschte Nutzungen in Abstimmung mit den Hausbesitzer*innen erörtert. Im Mittelpunkt steht dabei immer die umfassende Einbindung der Bürger:innen im Rahmen eines Beteiligungsprozesses. Was man sich wünschen muss: Dass nicht nur die Bürger:innen eingebunden werden, sondern auch die politischen Fraktionen an einem Strang ziehen. Die Landesförderung Förderstelle ist die Lokale Agenda 21, Abteilung 17 Landes- und Regionalentwicklung Land Steiermark, die Gesamtkosten des Beteiligungsprojektes als Grundlage einer nachhaltigen Ortsentwicklung belaufen sich auf ca. 52.000 Euro, auf 31.000 Euro beläuft sich dabei die Förderung. MONTAG BIS FREITAG 9 - 23 UHR (KÜCHE 11 - 21 UHR) FEIERTAG 11 - 20 UHR (KÜCHE 11 - 18 UHR) Samstag und Sonntag Ruhetag Thomahan-Genuss-Hotline: 0664 45 20 507 www.thomahan.at 03127 41 555 BEIM LEBEN LÄSST SICH'S LEBEN. WIR FREUEN UNS AUF IHREN BESUCH IM GASTHOF UND GÄSTEHAUS THOMAHAN! Werbung Andreas Braunendal

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