Jegg-Life plus September 2015 - page 53

JEGG-Life plus 2015
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Seit Dezember 2014 gibt es in der Steiermark ein „Mobiles Kinderteam Palliativbe-
treuung“. Als Hospizkoordinatorinnen für die Einbindung ehrenamtlicher Mitarbei-
terInnen zuständig sind in Graz Karin Kasper und in Leoben Ulrike Klettner. Der
Hospizverein hat für diesen Bereich bereits zweimal eine Spezialausbildung angebo-
ten. Die HospizbegleiterInnen möchten nicht nur für die PatientInnen und deren El-
tern, sondern auch besonders für die Geschwisterkinder „da sein“.
Zusammenarbeit der ehrenamtlichen
HospizmitarbeiterInnen mit dem Mobilen Kinderteam
„Kinder gut begleiten“
Mobiles Kinderteam Graz
(v.l.) DSA Astis Schrag; Dr.in Petra Sovinz;
Dr. Martin Benesch, Petra Lackner Haas –
Seelsorgerin, DKKS Kathrin Peier,
Karin Kasper – Hospizkoordinatorin;
Sonja Steinkellner – Teamassistentin, nicht am
Bild: DKKS Barbara Obara-Marampolska und
DKKS Lydia Zeiler
Hilde Wagner mit Enkelin Johanna
Spendenkonto: AT80 2081 5000 0095 5989, BIC: STSPAT2G
Spenden und Mitgliedsbeiträge sind steuerlich absetzbar! Reg.Nr.SO 1166
Hospizverein Steiermark
Albert-Schweitzer-Gasse 36, 8020 Graz
Tel. 0316 / 39 15 70 - 13 | Fax: 0316 / 39 15 70 - 14
E-Mail:
web:
Was motiviert ehrenamtliche
MitarbeiterInnen, sich in diesem
Bereich zu engagieren?
Im Alter von 9 Jahren erkrankte mein klei-
ner Bruder an einer zur damaligen Zeit nicht
genau diagnostizierbaren Krebserkrankung.
Das war nunmehr vor 40 Jahren. Ich war
damals 11 Jahre alt. Diese Zeit war für mei-
ne Eltern, meine Brüder und für mich eine
Zeit der Hoffnung und letztlich großer Trau-
rigkeit. Mein Bruder verstarb; er ist einfach
zu Hause eingeschlafen. Ich verlor nicht nur
meinen Bruder, sondern auch mein Gottver-
trauen. Dieses Erlebte hat mich veranlasst, auf
die Suche zu gehen. Viele WegbegleiterInnen
haben mir dabei geholfen. Vor einigen Jah-
ren bin ich meinem Herzenswunsch gefolgt
und habe die Hospizausbildung gemacht.
In dieser Ausbildung bin ich auch dem Tod
meines Bruders sehr nahe gekommen. Wie
gut es mir nach vielen Jahren tut, dass mir
jemand zuhört; meinen Verlust und meine
Trauer aushält. Mein Wunsch durch mein Er-
lebtes für Kinder und Familie einfach da zu
sein hat sich mit dem Lehrgang „Kinder gut
begleiten“ erfüllt. Dieser Lehrgang umfasst 5
Module mit sehr informativen und abwechs-
lungsreichen Themen. Die psychologischen,
medizinischen, therapeutischen und auch
spirituellen Inhalte werden von sehr professi-
onellen Vortragenden vermittelt.
Meine Aufgabe in der Kinderbegleitung ist
– einfach wertfrei und achtsam da zu sein.
Für das Kind, die Familie, die Freunde. Ein
Stück Mitgehen, Lachen, Weinen und DA-
SEIN.
Bei der Erwachsenenbegleitung erzählen die
Menschen von der Vergangenheit, ihrer Er-
krankung und was noch zu tun ist. Ein Kind
ist im Jetzt – im Augenblick. Mein Erlebtes
in der Kinderbegleitung verarbeite ich mit
meinem Grundgedanken – ich bin dankbar,
dass ich Zeit schenken darf und Vertrauen
geschenkt bekomme.
Ein Lächeln, wenn auch noch so klein, die
Augen, die mich ansehen sind ein Geschenk,
die Kraft und Hoffnung geben. Ich wünsche
mir, dass viele Eltern den Mut haben, eine
Hospizbegleitung anzunehmen. Wir können
die Trauer und den Schmerz nicht nehmen,
aber ich weiß, dass es gut tut, wenn jemand da
ist der einfach zuhört und die Trauer aushält.
Hilde Wagner ehrenamtliche Mitarbeiterin
Hospizteam Graz-Stadt.
Mobiles Kinderteam Leoben
(v.l.) Sandra Prein – Teamassistentin,
OA Dr.in Ludwig Rauter, DKKS Helga Linz,
OA Dr.in Anna Trinkl – Teamleitung,
DKKS Bettina Hönigmann,
Mag.a Martina Novak – psychologischer
Dienst, Ulrike Klettner – Hospizkoordinatorin,
nicht am Bild: DKKS Heidi Holzegger,
Mag.a Hemma Bernhauser – Seelsorge;
DSA Dr.in Christine Schmidt,
Dr.in Regina Paier – Kinderfachärztin
Menschen und Leben
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