echtLife 4 2020
Seite 6 | November 2020 | echt Life Gar nicht übel, dieser Bach Im Übelbach streiten eine Bürgerinitiative und die Übelbach Energie GmbH (die Gemeinde ist 10%-Eigentümer) um ein projektiertes Ökostrom-Kleinwasserkraftwerk am Übelbach. Jetzt ist als Schiedsrichter die BH als Behörde am Zug. Die Gemeinde Übelbach gilt sowieso als vorbildlich in allen Umwelt-, Energie- und Nachhaltigkeitsfragen, auch bei der Bür- gerinitiative, die gegen ein zweites Klein- kraftwerk am Übelbach auf die Barrikaden steigt. Ihre Argumente, gestützt von 500 Un- terschriften: Mit dem Kraftwerk ist weniger Wasser im Bach – nicht nur ein optisches Problem, auch Fisch- und andere Bestän- de seien gefährdet. Außerdem würde dem Kleinkraftwerk auch der kleine, aber hüb- sche Eggerbach zum Opfer fallen. Resümee: grundsätzlich ja zu Öko-Strom, aber man möge lieber Fotovoltaik ausbauen und den einzigen Bach im Ort leben lassen. Ganz anders hört sich das bei Bgm. Markus Windisch an: Am Übelbach besteht eine alte Wehranlage, die seit einigen Jahren nicht mehr zur Energiegewinnung genutzt werden darf. Diese Anlage ist dringend sanierungs- bedürftig und stellt eine Gefahrenquelle in Bezug auf Hochwasser im Ort dar. Diese Anlage durch ein modernes Kleinkraftwerk zu ersetzen würde die Hochwassergefahr entschärfen, die Sanierungskosten im Laufe der Zeit hereinspielen und bei vernünftiger Planung auch der Ökologie des Baches in diesem Bereich verbessern. Der Eggerbach, nur 200 m weit offen fließend, ist der Über- lauf der Wehranlage und würde jeder Form der Sanierung zum Opfer fallen. Wenn zwei sich streiten ist der Rechtsstaat am Zug – in diesem Fall in Form der Be- zirkshauptmannschaft als Wasserrechtsbe- hörde. Eine Verhandlung vor Ort fand am 20. Oktober statt, wie lange auf einen (dann beeinspruchbaren) Bescheid gewartet wer- den muss, wird man in Corona-Zeiten erste sehen. A. Braunendal
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