echtLife Juni 2021

echt Life | Juni 2021 | Seite 49 und die Förderung von Biodiversität aktiv zu werden, ist nicht einfach, denn Kommu- nen und Private haben nur relativ beschei- dene Möglichkeiten, etwas zu bewirken. Doch die Liste der „kleinen“ Projekte ist lang und in ihrer Summe doch wirkungsvoll: „Natur im Garten“ Ziel der Aktion „Natur im Garten“ ist es, österreichweit die ökologische Gestaltung und Pflege von Gärten und Grünräumen und eine bunte Vielfalt zu fördern. Deut- schfeistritz, Peggau, Übelbach, Semriach und Frohnleiten arbeiten derzeit mit „Na- tur im Garten“-Beratern an naturnahen und nutztierfreundlichen Grünraumbe- wirtschaftung. Schon 2018 freute man sich in Semriach über den ersten Garten, der mit einer „Natur im Garten“-Plaket- te ausgezeichnet wurde, 2019 konnte sich die Gratwein-Straßengler Landwirtin Eva Maria Graschy über diese Auszeichnung freuen. In Deutschfeistritz ist ein „Natur im Garten“-Schaugarten zu entdecken (Ter- minvereinbarung f. Besichtigungsmöglich- keiten: Stefan Haring, T. 0699 109 18 711). Eine Wildblumenwiese in der Nähe des Kinderhauses soll in Gratwein-Straßengel die Kindergartenkinder wieder mit dem Anblick einer richtigen Blumenwiese ver- traut machen. Heimische Wildblumen und Wildkräuter sollen in der Gemeinde auch entlang der sanierten Straße auf den Plesch gesät werden und im Laufe der Jahre ein ökologisch wertvolles Blütenband entste- hen lassen. Natura 2000-Schutzgebiet 2014 hatte Österreich einen Rüffel von der EU bekommen, weil zu wenige Flächen als schützenswert eingestuft worden waren. Also ging man von Staatswegen auf die Su- che. Fündig wurde man in Gratwein-Stra- ßengel: Im November 2018 wurde ein 29,3 Hektar großes Schutzgebiet entlang einer sechs Kilometer langen Fließstrecke des Schirningbaches als Natura 2000-Gebiet deklariert. Es lebe der Alpenbock! Der Alpenbock ist ein ebenso schöner wie seltener Käfer, der in der Umgebung des Stift Rein heimisch ist. Da er zur Vermeh- rung totes Buchenholz braucht, soll im Herbst ein großflächer Raster aus derarti- gen Hölzern entstehen, um die Verbreitung und Erhaltung dieser Art zu sichern. 10 % Natur Experten wünschen sich, dass alle, die über Grünflächen verfügen, rund 10 % der Na- tur überlassen: Das gilt für private Gärten und Vorgärten ebenso wie für Land- und Forstwirtschaften. Denn was die Natur braucht sind Inseln, in denen Vielfalt er- halten bleiben kann, die nicht zu weit von- einander entfernt liegen. Denn Insekten und Pflanzensamen können eben nicht mit dem Auto zur nächsten, weiter entfernten Naturfläche fahren.

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