Jegg Life plus Mai 2014 - page 7

JEGG-Life plus 2014
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Sehr geehrter Herr Bürgermeister, lieber
Markus! Ich sitze dir jetzt in deinem Büro
im Gemeindeamt direkt gegenüber und
vielleicht kommt meine erste Fragestellung
etwas überraschend auf dich zu: „Welche
Frage würdest du am Beginn unseres In-
terviews gerne gestellt bekommen?“
Windisch:
(sichtlich überrascht und nach
einigem Nachdenken) „Wie soll sich die
Marktgemeinde Übelbach innerhalb der
nächsten 10 Jahre entwickeln?“
Übelbach soll in der angegebenen Zeitspan-
ne den gesamten elektrischen Energiebedarf
aller privaten Haushalte selbst produzieren.
Außerdem wäre es schön, wenn wir um
100 BewohnerInnen wachsen würden, was
sowohl den Zuzug als auch die Geburten
betrifft. Derzeit haben wir etwa 2000 Ein-
wohner und mein Ziel ist es auch, die Ar-
beitsplätze in unserer Gemeinde zu sichern!
Jetzt zu meiner ersten, selbst gestellten Fra-
ge: Willst du unserer Leserschaft deinen
Ausbildungsweg sowie Zivilberuf verraten?
Windisch:
Ich bin ausgebildeter Bauinge-
nieur (HTL Ortwein), seit einem Jahr aller-
dings auch selbständig mit einem Dienstleis-
tungsunternehmen.
Darf ich hier kurz unterbrechen? Um wel-
che Art von Dienstleistung handelt es sich
dabei?
Windisch:
Mein Unternehmen bietet Ge-
meinden die im Forstgesetz jährlich ver-
pflichtende Wildbachbegehung an.
Persönlichkeiten ganz persönlich:
Politik | Übelbach
Wenn du deinen Zeitaufwand beider Be-
schäftigungsfelder quantifizierst, was ist
zeitaufwändiger?
Windisch:
70 % Bürgermeister,
30 % Dienstleister
Gibt es da noch Zeit für Hobbys oder ande-
re Vorlieben?
Windisch:
Neben meinen Tätigkeiten habe
ich leider recht wenig Zeit dafür. In der
Zeit aber, die mir bleibt, hat meine Familie
absolute Priorität, nicht zuletzt wegen mei-
nes 8 Monate alten Sohnes. 12 Stunden Ret-
tungsdienst, ich bin Ortsstellenleiter der
Rotkreuz Ortsstelle Übelbach, pro Woche
gehen sich gerade noch aus.
Völlig verständlich! An dieser Stelle möch-
te ich für unsere LeserInnen erwähnen,
dass du heuer erst 36 Jahre alt wirst. Der
Elan, den ich von deiner Seite aus verspüre,
hat meiner Meinung nach mit deiner „rela-
tiven“ Jugend zu tun …
(Windisch unterbricht) Es freut mich, dass
es mir offensichtlich gelungen ist, meine Mo-
tivation für das Bürgermeisteramt seit nun-
mehr bereits 10 Jahren zu erhalten.
Helmuth Schwischay im Gespräch mit Ing. Markus Windisch, Bürgermeister von Übelbach
Da deine Gemeinde am 1.1.2015 keine Fu-
sion eingeht, möchte ich aber doch deine
persönliche Einstellung zur beschlossenen
Gemeindestrukturreform kennen lernen.
Windisch
: Auch wenn das Gesetz „Struk-
turreform“ genannt wird, handelt es sich
meiner Meinung nach lediglich um eine
„Gebietsreform“ die weder die Verwaltung
verschlankt noch auf die Lebensrealität dort
Rücksicht nimmt, wo sich BürgerInnen mit
überwiegenden Mehrheiten für oder gegen
eine Fusion ausgesprochen haben.
Jetzt möchte ich kurz unterbrechen, da
kommt bei dir ganz offensichtlich der Ba-
sisdemokrat heraus, oder?
Windisch
: Nahezu alle Parteien fordern
mehr Basisdemokratie und so ist es doch ein
Treppenwitz, dass wir zwar einerseits eine
(bindende) Volksbefragung über die Orga-
nisation der Landesverteidigung abgehalten
haben, über die Gemeindestrukturen aber
von der Landespolitik und somit von den
Reformpartnern als zu wenig kompetent ab-
qualifiziert werden!
Darf ich dich jetzt noch um ein Schluss-
wort bitten?
Windisch:
Tatsächlich fordere ich eine grö-
ßere Wertschätzung seitens der Politik ge-
genüber den einzelnen BürgerInnen ein.
Denn: die BürgerInnen sind oft viel weiter,
als es ihnen die Politik zutraut!
Lieber Markus, dem ist nichts mehr hinzu-
zufügen. Herzlichen Dank!
Bgm. Markus Windisch
Marktgemeinde Übelbach
Alter Markt 64, 8124 Übelbach
Tel. 03125/22 61
FAX: 03125/22 61 28
E-Mail:
Bgm. Markus Windisch
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