echtLife März 2024

echt Life | März 2024 | Seite 9 Die Rechnung ist einfach. Denn bekanntlich ist die Kombination von hohen Grundstückspreisen und hohen Neubaukosten kaum noch finanzierbar. Grundstücke mit alten Häusern bleiben zwar unverändert teuer, aber der Wert eines Jahrzehnte alten Hauses ist deutlich niedriger. Da man beim Sanieren über Jahre hinweg Schritt für Schritt investieren kann, ist der akut fällige Finanzierungsbedarf entsprechend niedriger – und man spart bei Nebenkosten wie der Grundstücksaufschließung, da ja alle Versorgungsleitungen vorhanden sind. Vor allem aber gibt es für Sanierungen eine ganze Reihe an lukrativen Förderungen an Landes- und Bundesförderungen. Raus aus Öl und Gas Mit bis zu 75 % gefördert wird der Ersatz eines fossilen Heizungssystems (Öl, Gas, Kohle/Koks-Allesbrenner und strombetriebene Nacht- oder Direktspeicheröfen) durch ein neues klimafreundliches Heizungssystem. Gefördert wird in erster Linie der Anschluss an eine hocheffiziente oder klimafreundliche Nah-/Fernwärme. Ist dies nicht möglich, wird der Umstieg auf eine Holzzentralheizung (Hackgut, Scheitholz, Pellets) oder eine Wärmepumpe gefördert. Die förderungsfähigen Kosten umfassen Sanieren und fördern lassen Dass es der Bauwirtschaft schlecht geht, ist nichts Neues. Eine wichtige Grundlage bei allen politischen Überlegungen, den Wohnbau zu fördern, ist das Thema Bodenfraß. Insbesondere in der Steiermark: Österreichweit soll die tägliche Bodenversiegelung bis 2030 auf 2,5 ha sinken – ein Wert, den wir in unserem Bundesland alleine schaffen. Gegenrezept: Das Sanieren von Altbestand anstelle von Neubauten. Gratkorns Bürgermeister Michael Feldgrill: „Bauen bedeutet nicht nur Errichten, sondern auch Bewahren. Wir sollten den Wert unserer Altbestände erkennen und ihnen die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen. Sanieren und fördern lassen - ein Weg, der nicht nur ökonomisch sinnvoll ist, sondern auch ökologisch nachhaltig. Lasst uns gemeinsam in die Zukunft investieren, indem wir unsere bestehenden Ressourcen effizient nutzen und dabei auf Fördermöglichkeiten setzen.“ die Kosten für das Material, die Montage sowie Planungskosten, sogar die Demontage- und Entsorgungskosten für außer Betrieb genommene Kessel und Tankanlagen. Zum Thema Energieversorgung gehören auch die Förderungen von PV-Anlagen (Mehrwertsteuerbefreiung) und Solarthermieanlagen. Sanierung von Gebäuden Für das Sanieren von Gebäuden bestehen verschiedenste Förderungen von Land und Bund. Hier gibt es klassische Förderungen, bei denen bis zu 50 % der förderfähigen Kosten übernommen werden, aber auch geförderte Darlehen und Annuitätenzuschüsse. Zwei Beispiele: ▶ Sanierungsbonus für Ein/ Zweifamilien- & Reihenhäuser Förderungsfähig sind umfassende und Teilsanierungen für Gebäude, die älter als 15 Jahre sind. Der Heizwärmebedarf muss um mind. 40 % reduziert werden. Dabei geht s nicht um die Modernisierung der Heizung, sondern um Dämmmaßnahmen und den Tausch von Fenstern und Außentüren. Höhe der Förderung: bis zu 42.000 Euro. ▶ Barrierefreies und Altengrechtes Wohnen Thema ist die Adaptierung von Wohnungen und Wohnhäusern, um barrierefreie und altengrechte Verhältnisse zu schaffen. Beispiele: barrierefreier Zugang zur Haus/Wohnungstüre, barrierefreie Wohn-, Schlaf- und Sanitärbereiche. So ist bei der Schaffung eines barrierefreien Badezimmers bei Umbaukosten von 20.000 Euro ein Förderung von 6.000 Euro möglich. Alle Förderungen im Überblick! Detaillierte Informationen zu allen Fördermöglichkeiten findet man entweder beim Land Steiermark unter www.wohnbau.steiermark.at, oder übersichtlicher und einfacher erklärt unter www.wirbeleben.at, eine gemeinsame Plattform von Land Steiermark, Raiffeisen und Wirtschaftskammer. Andreas Braunendal

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