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JEGG-Life plus 2015
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Zyklusschwankungen, Hitzewallungen mit Schweißausbrüchen, Schlafstörungen,
Stimmungsschwankungen: Was normalerweise rund um den 50. Geburtstag beginnt,
trifft bis zu 10 % der Frauen bereits vor ihrem 40er. Warum die Wechseljahre immer
häufiger vorzeitig einsetzen und was Betroffene wissen sollten.
Warum der Wechsel immer öfter zu früh einsetzt
Menopause mit 40?
Gesundheit
Dr. Silke Konstantiniuk, Dr. Sascha Konstantiniuk
Gelbkörperhormon
Um den 50. Geburtstag herum ist es bei den
meisten Frauen so weit: Die Regelblutung
tritt nicht mehr so regelmäßig wie gewohnt
auf und bleibt immer wieder einmal aus bis
sie endgültig versiegt. Diese Lebensphase des
Wechsels der fruchtbaren Zeit des Lebens in
die unfruchtbare empfinden Frauen oft un-
terschiedlich: Ein Drittel bemerkt keinerlei
negative Auswirkungen der hormonellen
Umstellung, ein weiteres Drittel hat leichte,
tolerable Beschwerden, ein Drittel jedoch
empfindet die Klinik durch den Rückgang der
Hormonproduktion wahrlich als Leidens-
druck! Hat man den anfänglichen Verlust des
Gelbkörperhormons in Form der unregelmä-
ßigen Blutungen noch in Kauf genommen,
suchen Frauen meist ärztliche Hilfe, sobald
sich der Östrogenmangel bemerkbar macht.
Pflanzliche Mittel
Hitzewallungen mit Schweißausbrüchen,
Nervosität, Reizbarkeit, Schlafstörungen,
Ängstlichkeit, Herzbeschwerden bis zu psy-
chischen Alterationen und Depressionen
bringen FRAUEN oft zur Verzweiflung!
Vielfach lassen sich diese Symptome jedoch
mit pflanzlichen Mitteln lindern und nur ein
geringer Prozentsatz bedarf einer wirklichen
Hormonersatz-Therapie!
Frühzeitig imWechsel
Ganz anders verhält es sich bei jenen Frau-
en, die frühzeitig in den Wechsel (Klimak-
terium praecox) kommen. Frühzeitig heißt,
dass sie bereits circa 10 Jahre vorher, also
bereits vor ihrem 40er unregelmäßige Zyklen
beziehungsweise auch klassische Wechselbe-
schwerden spüren. Hier müssten die fehlen-
den eigenen Hormone jedoch durch künstli-
che Hormone ersetzt werden!
Kinderwunsch
Sollte noch Kinderwunsch bestehen so kann
ein unregelmäßiger Zyklus oft medikamentös
mittels Tabletten normalisiert werden. Hat
sich jedoch auch ein bereits eingesetzter Ös-
trogenmangel bemerkbar gemacht, helfen oft
nur noch Hormonspritzen, um Eizellen für
eine Befruchtung heranreifen zu lassen!
Hormonmangel
Für die körperliche Gesundheit bringt ein
Hormonmangel weitere Gefahren mit sich.
Insbesondere ein Risiko auf Osteoporo-
se mit vorzeitigem Knochenschwund und
Knochenbrüchen ist deutlich erhöht. Eine
veränderte Stoffwechselsituation über Jahre
(schlechtere Fett- und Zuckerwerte) erhöhen
das Risiko auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen
wie Arteriosklerose, Bluthochdruck, Herzin-
farkt oder Schlaganfall, Demenz und Morbus
Alzheimer. Um diese Risiken minimieren zu
können, sollte eine frühestmögliche Abklä-
rung mit individuell angepasster Hormoner-
satz-Therapie eingeleitet werden!
Dass immer mehr Frauen rauchen (in
Österreich bereits 30 %) und zusätzlich auf-
grund von Bewegungsmangel und schlech-
ter Ernährung übergewichtig sind, ist laut
Experten einer der Hauptgründe, warum
der Wechsel immer mehr Frauen unter
40 Jahren trifft.
Mehrfachbelastung
Als weiterer Grund für diese Zunahme wer-
den Mehrfachbelastungen durch Kinder,
Beruf und die Pflege von Angehörigen ge-
nannt. Solche permanenten Stressbelastun-
gen führen einerseits zum Entgleisen des
Hormonhaushaltes (nicht nur Hormone der
Eierstöcke, auch Schilddrüsen- oder Nieren-
funktionsstörungen sind oft die Folge), ande-
rerseits über Nervosität, erhöhter Reizbarkeit
und psychischen Herzbeschwerden, oft bis
zur Antriebslosigkeit, Erschöpfung und en-
den letztendlich in einer Depression!
BIN ICH BEREITS IMWECHSEL?
Anhand des Klimax-Score’s kann man die
Wechselbeschwerden auflisten und in un-
terschiedliche Schweregrade unterteilen.
Eine frauenärztliche Untersuchung inklusive
Ultraschall der Gebärmutter und der Eierstö-
cke, und letztendlich bei Notwendigkeit auch
mittels exakter Hormonbestimmung aus dem
Blut, lässt sich diese Frage gut beantworten.
Eine entsprechend begonnene Hormoner-
satz-Therapie führt bald zu einer deutlichen
Besserung der Beschwerdesymptomatik und
steigert wieder die Lebensfreude!
Dr. Silke Konstantiniuk
Dr. Sascha Konstantiniuk
Fotos: Fotolia (2)
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