Jegg-Life-Magazin September 2016 - page 18

Seite 18 | September 2016 |
Jegg - L i fe
Ein Symbol des Peggauer Indus-
trie-Aufschwunges der Nach-
kriegszeit fällt. „Der Zahn der
Zeit“ hat daran genagt, weiß
w&p-Geschäftsführerin
Eva
Wolf-Haslauer. Die an der B 67
gelegene Front der einst legen-
dären Zementöfen wird derzeit
mit Abbruchbirne und Spitz-
hacke bearbeitet. „Die Zement-
produktion gibt es nicht mehr.
Anstelle dieser Relikte der einst
stolzen steirischen Industriewirt-
schaft soll Platz für Neues entste-
hen“, erklärt die Werks-Chefin.
Abbau ohne Asbest-Gefahr
In der Tat: Anstelle der grauen
GRAU raus & GRÜN rein!
Peggau: Mit dem gegenwärtigen Abbruch der alten Zementöfen
wird Platz für Neues, vor allem wird mehr Grün für den neuen
Lurgrotten-Zugang geschaffen.
Blöcke soll hier bis 2018 saftiges
Grün Einzug halten. „Wir sind
mit der Gemeinde in laufenden
Verhandlung, hier einen attrak-
tiven Zugang für die Lurgrotte
zu schaffen, auch mit begrünten
Parkplätzen. Die nötige abfall-
wirtschaftliche Prüfung ist schon
beauftragt“, verrät Frau Wolf. Der
Peggauer Bürgermeister
Helmut
Michael Salomon
erfreut: „Für
den Gemeinde- und Lurgrotten-
vorstand darf ich sagen: Wir wer-
den heuer sicher noch zu einer
guten Lösung kommen. Wir sind
dem Werk und der Werkslei-
tung sehr dankbar. Das wird eine
super Geschichte“.
Das Abwracken dieser Werksteile
ist jedoch nicht ganz problemlos,
wenngleich alle Abbruchbeschei-
de der Behörde vorhanden sind.
In diesen alten Betriebsteilen
sind noch etliche Asbestelemen-
te verbaut. Die Gefahren die-
ses Nachkriegszeit-Werkstoffes
Asbest wurden in den frühen
Achtzigerjahren durch die Lun-
genkrankheit Asbestose bekannt.
Dementsprechend hoch die Auf-
lagen und Überwachungskriteri-
en des Arbeitsinspektorates für
die Abbruchfirma Demolit.
Kein Industrie-Denkmal
Ob dieser stillgelegte Teil als In-
dustriedenkmal erhalten bleiben
soll, wurde von der Peggauer
Bevölkerung mehrheitlich mit
NEIN
beantwortet; die Objekte
wurden als nicht attraktiv emp-
funden. Die Frage stellte sich,
handelt es sich doch um ein le-
gendäres Bauwerk aus den Sech-
zigerjahren des vorigen Jahrhun-
derts - der von den damaligen
steirischen Montanwerken er-
richteten Zementfabrik. Ergo
dessen wurde bereits ab 2010
mit dem Abbruch der Öfen im
Innenteil der Hallen begonnen.
Derzeit straßenseitig sichtbar
ist der Abbruch der Zement-
schachtöfen, des Querstromofens
und einer Kranhalle. Die Kosten
aller Rückbaumaßnahmen betra-
gen rund 1 Mio Euro, verteilt auf
drei Jahre.
Die dahinterliegende Kalkmühle
oder das Förderband über die B
67 für das „Absacken“ und Palet-
tieren der heutigen Trockenbau-
stoffe bleiben jedoch in Betrieb.
Auch, nachdem in die seit der
Übernahme des Betriebes durch
die Wietersdorfer & Peggauer in
seiner heutigen Form erfolgte
Modernisierung mehr als 20 Mio
Euro investiert wurden. Womit
auch 130 Arbeitsplätze im einzig
verbliebenen Kalkwerkes Öster-
reichs und größten Baustoff-Her-
steller des Landes gesichert sind.
Mit Kränen und Abbruchbirnen werden die alten Zementöfen von der
Firma Demolit umweltgerecht abgewrackt
Bgm. Helmut Michael Salomon:
„Wir sind dem Werk sehr dankbar!“
GF Eva Wolf-Haslauer: „Wollen
einen attraktiven Zugang für die
Lurgrotte schaffen.“
Die große Abbruchbaustelle wird bald einem neuen Zugang zur Peggauer Lurgrotte weichen
von Erich Cagran
Fotos: Werner Krug (1), Erich Cagran (4)
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