Jegg-Life plus September 2015 - page 37

JEGG-Life plus 2015
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„Das ist der Punkt, da gehört aber viel politi-
scher Mut dazu“, lächelt Gober. Hier erhebt
Christian Marczik seine Stimme und spricht
der Jugend das Wort: „Die Jugend müssen
wir erreichen, auch die Kunststudenten. Die
Subkultur natürlich auch. Der Part der Politik
wäre es, richtige Kulturtypen herauszusau-
gen“. Kurzum, wie Gober es nennt: „Idealisten
sind gefragt“. Denn, so Braunendal: „Wir sind
viel zu sehr in den traditionellen Bereichen
verhaftet. Eine Gemeindefusion muss auch
der Kultur Platz geben und damit eine neue
Form der Bürgerbeteiligung ermöglichen“.
Wobei wir bei der Frage sind, die Gober stellt:
„Welche Ansprüche haben wir. Ein Low-
Budget-Programm oder darf ich von Kultur-
veranstaltern einen Level einfordern?“ Oder:
Wie ich einen Kulturauftrag definiere, bedarf
einer Antwort, die schon am Beginn zu ste-
hen hat. Auch für die angekündigte Steier-
mark EXPO. Wir machen was, wenn wir Geld
haben, ist, wie wir hörten, der falsche Ansatz.
Wiewohl die vier Experten die EXPO-Idee
positiv sehen und sagen: „Noch ist nix ver-
loren. Die Politik hat noch die Chance, was
draus zu machen“.
Wortwörtliches
zur Steiermark-EXPO:
„Der Punkt ist: Wie definieren wir den
Kunstauftrag, welche Ansprüche haben wir?
Wie definiert sich das, was man als Kultur
unters Volk bringen will?“
Mag. Kurt Gober, Musiker, Leiter
des Johann-Josef-Fux Konservatoriums Graz
„Wenn einander Wirtschaft und Kunst
gleichwertig auf Augenhöhe begegnen,
um gemeinsam Konzepte zu entwickeln,
dann könnte es funktionieren“.
Christian Marczik, Kunstschaffender
Präsident der IntroGRAZspection
„Ein falscher Denkansatz. Wir sollten
regionale Verantwortliche suchen, sie aus
dem Kulturbudget bezahlen, um mit ihnen
regionale Projekte zu entwickeln“.
Luigi Stadler, ehem. Leiter von
26 Landesausstellungen in der Steiermark
„Kulturschaffende in Kleinregionen
brauchen partnerschaftliche Unterstützung,
damit sich in den Ergebnissen ihrer
Arbeiten die ganze Region findet“.
Andreas Braunendal
Kulturverein K 3, Gratwein-Straßengel
(v. l.) Mag. Kurt Gober, Christian Marczik, Liugi Stadler, Andreas Braunendal zum EXPO-Projekt:
Den GU-Kulturschaffenden bleibt die Hoffnung
„Möge die Übung gelingen“
Foto: Cagran
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