echt_life_3_2017_small - page 26

Seite 26 | September 2017 |
echt L i fe
GESTERN
HEUTE
MORGEN
1852 gründete Josef Körösi eine Eisengießerei – die Maschinen-
fabrik Andritz. Heute ist die ANDRITZ-GRUPPE mit 6 Mil-
liarden Umsatz Nummer 5 in Österreich. Interview mit Kon-
zern-Sprecher Michael Buchbauer von Erich Cagran.
Ist der Pioniergeist Körösis in
der heutigen Andritz AG noch
irgendwo vorhanden?
Dr. Michael Buchbauer: Ja, auf
alle Fälle. Was Pioniergeist im
Allgemeinen vor allem auszeich-
net, sind Neugier und Ausdauer.
Und diese beiden Eigenschaften
treffen auf unsere weltweit tau-
senden Ingenieure, Techniker
und Mitarbeiter in der Fertigung
voll und ganz zu. Die Dinge ein-
mal „anders“ zu versuchen, neue
Wege in der Produktentwick-
lung oder in der Fertigung zu
gehen und trotz Rückschlägen
nie aufzugeben, das zeichnet den
„ANDRITZer“ aus. Das star-
ke Wachstum in den letzten 20
Jahren, die rund 6.000 Patente
weltweit sowie die individuellen
Kundenlösungen auf der ganzen
Welt, die oft technische Meis-
terleistungen sind, sind Beleg
dafür, dass der Pioniergeist in
ANDRITZ mehr denn je existent
ist.
Dass ein Industrieunternehmen
den Namen des Standortes zum
Firmennamen macht, ist nicht
alltäglich. Die Andritz AG der
Neuzeit hätte den Namen wech-
seln können, tat es aber nicht.
Warum?
Die damalige Gemeinde Andritz
war der Ursprung, quasi der „Ge-
burtsort“ des nunmehr interna-
tionalen
Technologiekonzerns
ANDRITZ. Die Wurzeln des
Unternehmens zu bewahren war
uns immer schon sehr wichtig,
sie sind wesentlicher Teil unserer
Identität.
Durch die Maschinenfabrik
wurde Andritz nach 1945 zum
klassischen Arbeiterbezirk. Ar-
beiter von einst beklagen, die
Andritz AG sei heute nur noch
ein steriler Hightech-Konzern.
Stimmt das?
ANDRITZ hat sich in den letzten
Jahrzehnten mit den industri-
ellen Veränderungen selbstver-
ständlich weiterentwickelt. Von
einem Lizenznehmer für die Pro-
duktion von Pumpen, Wassertur-
binen und anderen Produkten
hat es der Konzern sehr erfolg-
reich geschafft, sich an die sich
verändernden gesamtwirtschaft-
lichen Rahmenbedingungen und
Kundenanforderungen anzupas-
sen und schließlich durch die
Entwicklungen eigener Produkte
durch intensive Forschung und
Entwicklung sowie den Kauf von
Firmen, die das Produktangebot
ergänzen, zu einem führenden
internationalen Hightech-Unter-
nehmen aufzusteigen.
Was ist von der Tradition der
Maschinenfabrik noch übrig?
Wenn man heute durch die Fer-
tigungshallen geht und zusieht,
wie die vielen Mitarbeiter in der
Fertigung mit Akribie und Sorg-
falt den letzten Schliff bei den mit
Hightech-Maschinen produzier-
ten Teilen anlegen, dann erkennt
man sehr wohl, dass im High-
tech-Konzern, der wir mittler-
Unternehmenssprecher
Michael Buchbauer:
„Nebeneinander von
Hightech und Tradition“
Haupteingang der Maschinenfabrik Andritz
beim Arbeiter-Schichtwechsel des Jahres 1908
Die 1.000-Schilling-Aktie des Jahres 1956 ...
heutiger Marktwert mehr als 5 Milliarden Euro!
ANDRITZ ist auch ein
weltweit führender
Anbieter von Anlagen
und Systemen für die
Erzeugung von
Zellstoff und Papier
1...,16,17,18,19,20,21,22,23,24,25 27,28,29,30,31,32,33,34,35,36,...60
Powered by FlippingBook