JEGG-Life-plus Seprember/Oktober 2014 - page 15

JEGG-Life plus 2014
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Beispiel Carsharing
Sehr viele Autos werden im Schnitt nur 5 Mi-
nuten pro Tag genutzt. Dafür sind Anschaf-
fungs- und Erhaltungskosten sehr teuer. Teilt
man sich diese Kosten, indem ein Fahrzeug
von mehreren Personen genutzt und finan-
ziert wird, sinken die Kosten für den Ein-
zelnen und wir sparen Parkplatzflächen, die
man ja auch sinnvoller nutzen könnte.
Beispiel regionaler Busverkehr
In Trofaiach gibt es den „gMeinbus“. Wer
etwa von zuhause zur Stadtbücherei will, ruft
30 Minuten vor der Abfahrt an, wird zuhause
abgeholt und am Zielort abgeliefert. Aktuel-
ler Einzelfahrpreis: 1 Euro für Erwachsene,
50 Cent für Kinder und Senioren.
Beispiel Fahrrad/Moped/Bahn
Viele Jugendliche fahren gern mit dem Zwei-
rad zum Bahnhof und mit der Bahn weiter
nach Graz oder zur Schule. Was sie in der
Praxis daran hindert ist, dass es unpraktisch
ist, den Helm immer mitzutragen bzw. das
Diebstahlsrisiko, lässt man den Helm am
Fahrzeug. Kostengünstig zu realisierende
Aufbewahrungsboxen bei den Bahnhöfen
würden einfache Abhilfe schaffen. Geräumige
und diebstahlssichere Parkplätze für Zweirä-
der wären ein weiterer Beitrag.
Beispiel Begegnungszonen
Wenn viele Autofahrer einem einzelnen Rad-
fahrer oder Fußgänger begegnen, ist dieser
ein lästiges Hindernis. Mischen sich viele
Auto- bzw. Radfahrer und Fußgänger, ist nie-
mand Hindernis, niemand Gefahr, denn alle
nehmen ganz selbstverständlich bei modera-
tem Tempo stressfrei Rücksicht aufeinander.
Typische Flächen für Begegnungszonen wä-
ren die Hauptplätze oder etwa der Bereich
Ärztezentrum/Apotheke/Konditorei Leitner
in Judendorf-Straßengel.
Ziel des Verkehrskonzeptes
ist es, durch eine Fülle kleinerer Maßnahmen,
die meist kostengünstig und in der Finanzie-
rung gut gefördert sind, die Alternativen zum
Auto zu stärken, ohne den Autofahrer als
Feind zu betrachten. Wir sollten uns nur im
eigenen Interesse davon verabschieden, je-
den Meter mit dem Auto zurückzulegen und
anstelle dessen die jeweils vernünftigste Fort-
bewegungsart wählen. Das wäre gut für die
Gemeinschaft, bringt aber auch für den Ein-
zelnen letztlich mehr Vorteile als Nachteile.
Fotos: 3 x Fotolia.de
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