JEGG-Life-plus Seprember/Oktober 2014 - page 24

JEGG-Life plus 2014
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Der Landesrat sagt: 100-prozentigen Hochwasserschutz gibt es nicht. Flutopfer entgeg-
nen, dass Hilfs-Ankündigungen alleine nicht schützen. „Ich sorge vor“ – eine Initiative
von Betroffenen soll zu richtigem Vorbeugen beitragen.
Hochwasser
geht viele von uns an!
Wenn es die Wetterkapriolen dieses – mete-
orologischen – Sommers 2014 noch bedurft
hätte: Die Regenfälle werden zunehmend
intensiver. Und aggressiver. Immer drama-
tischer sind die Konsequenzen. Sogar Men-
schenleben gab es in unserem Nahbereich
schon zu beklagen. Denken wir bloß zurück
an die frühen neunziger Jahre und die Fluten
von Felber- und Dultbach in Gratkorn. In na-
her Erinnerung sind auch die Vielfach-Über-
schwemmungen im nahen Graz-Andritz,
wo von 2005 bis Mai 2013 insgesamt sechs
Überflutungen Schäden in zweistelligen Mil-
lionenhöhen angerichtet haben. Schäden, die
fast immer die Betroffenen alleine zu tragen
hatten.
Baumaßnahmen
und Selbstschutz
Diese Ereignisse wiederholen sich in immer
kürzeren Abständen. Politiker sprechen bei
solchen Ereignissen blitzartig von Millionen,
die sie ohnedies in den Hochwasserschutz
stecken. Oder: die sie erst in die Hand neh-
men wollen. Um es danach erst schleppend
oder gar nicht zu tun. Bloß: Das Wasser zeigt
sich davon wenig beeindruckt…
Umwelt
Hochwasserschutz hat freilich zwei Seiten:
zum einen die baulichen Maßnahmen. Jene,
wie sie etwa in Gratkorn sehr rasch nach
den zuvor genannten Ereignissen mit dem
Rückhaltebecken St. Stefan erfolgt sind. Der
damals betroffene Installationsunternehmer
Herbert Lanng ist des Lobes für die rasche
Reaktion der Gemeinde: „Durch den soforti-
gen Bau des Beckens sind heute sowohl die
Sappi-Siedlung wie auch die Weiß- und Fel-
bersiedlung praktisch hochwassersicher“.
Aber auch der eigenverantwortliche Selbst-
schutz ist ein wirksames Mittel, um die Ge-
fahren zu reduzieren, wenn man in einem
gefährdeten Gebiet wohnt. Das heißt aber
nicht, dass damit die Ver-
antwortung der öffentlichen
Hand auf die einzelnen Be-
troffenen abgewälzt werden
darf.
Katastrophenforscher
Grossmann:
Wenn die Flutwelle da ist,
ist´s zu spät ...
Betroffener in Gratkorn,
Herbert Lanng: „Becken
brachte Sicherheit ... “
Ich sorge vor – damit so ein Danach
erspart bleiben möge
Erich Cagran
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