JEGG-Life-plus Seprember/Oktober 2014 - page 41

JEGG-Life plus 2014
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Blasenentzündung – was ist das?
„Harnwegsinfekt“ ist der Überbegriff für eine
Entzündung der harnableitenden Organe.
Das sind Nierenbecken, Harnleiter, Harn-
blase und Harnröhre. Am häufigsten kommt
eine Entzündung der Harnblase vor. Eine
Blasenentzündung im umgangssprachlichen
Sinn ist eine Infektion der unteren Harnwe-
ge, deren häufigster Auslöser Bakterien sind,
die vom Darm zum Ausgang der Harnröhre
gelangen. Bei der oberen Harnwegsinfektion
ist das Nierenbecken betroffen, weshalb man
auch von einer Nierenbeckenentzündung
spricht.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Typische Beschwerden einer beginnenden
Blasenentzündung sind Schmerzen beim
Urinieren, häufiger Harndrang mit geringen
Urinportionen, Schmerzen im Unterleib und
Blut im Urin. Wir Gynäkologen raten Ihnen,
bei diesen Beschwerden prinzipiell immer
zum Arzt zu gehen, da ein früher Behand-
lungsbeginn die Therapie erleichtert.
Gesundheit / Ärzte
Blasenentzündung?
Viele Frauen kennen das: häufiger Harndrang mit Schmerzen, unangenehmes Brennen,
Jucken oder Blut im Urin – typische Anzeichen einer Blasenentzündung. Warum vor
allem Frauen betroffen sind, welche Behandlungsmethoden es gibt und wie man dem
Leiden vorbeugen kann, möchten wir Ihnen als Ihre Gynäkologen kurz erklären.
Wie wird eine
Blasenentzündung behandelt?
Die Ersttherapie ist üblicherweise die Kombi-
nation einer kurzen antibiotischen Therapie
mit einem Schmerzmittel. Leider sehen wir
in unserer Ordination immer wieder, dass die
Patientinnen als Folgeerscheinung mit einem
Scheidenpilz konfrontiert sind. Das Antibio-
tikum zerstört die natürliche Scheidenflora
und es ergibt sich ein optimales Milieu für
Pilzinfektionen. Daher empfehlen wir zusätz-
lich die Verabreichung von Milchsäurebakte-
rien.
Blasenentzündung
wegen zu häufigem Sex?
Die sogenannte „Honeymoon-Cystitis“ gibt
es tatsächlich. Durch die mechanischen Be-
wegungen beim Geschlechtsverkehr können
Bakterien in die Harnröhre gelangen. Um das
zu vermeiden, sollte frau direkt nach dem Sex
auf die Toilette gehen. Der Urin spült die Kei-
me aus der Harnröhre.
Warum sind Frauen
besonders betroffen?
Dies hat anatomische Gründe: die Harnröh-
re ist bei Frauen deutlich kürzer als bei Män-
nern, weshalb Erreger die Harnblase schneller
erreichen können. Obendrein wirkt die Pro-
stata bei Männern als Barriere für Bakterien.
Tipps von uns, um einer
Harnwegsinfektion vorzubeugen:
Viel trinken! Das zerstört die
Bakterienkonzentration im Harn.
Nicht nur Wasser, auch sogenannte
Blasen-oder Nierentees sind
empfehlenswert. Auch wenn sie keine
direkte heilende Wirkung haben, so
helfen sie beim Ausspülen der Keime.
Preiselbeerpräparate können das Risiko
einer Harnwegsinfektion senken.
Die darin enthaltenden Substanzen
verhindern das Anhaften der Keime in
der Harnröhre und Blase.
Vermeiden Sie die übermäßige
Verwendung von Duschgels im
Intimbereich. Sie zerstören die
schützende Keimbesiedelung der
Scheide, die den Harntrakt als
natürliche Barriere vor Bakterien
schützt. Verwenden Sie stattdessen
klares Wasser und eine milde Pflege.
Achten Sie im Sommer nach dem
Schwimmen auf trockene Kleidung.
Das warmfeuchte Klima der Bikini-
hosen bietet Bakterien einen idealen
Lebensraum.
Sollten Sie noch weitere Fragen haben, wür-
den wir uns freuen, Sie persönlich in unse-
rer Ordination zu beraten.
Dr. Silke Konstantiniuk / Dr. Sascha Konstantiniuk
Foto: 3 x Fotolia.de
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