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JEGG-Life plus 2015
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Wirtschaft
Andreas Braunendal
SeitgeraumerZeitfehlendiehohenWasserdampfsäulenüberderPapierfabrikSappi.
Grund ist die bis Ende Juni dauernde Erneuerung der Zellstoffproduktion mit der
Laugenlinie.
Sappi investiert
120 Millionen Euro
Nach über einem Jahr Planung begann am
16. März 2015 die Generalsanierung der so-
genannten Laugenlinie im Gratkorner SAP-
PI-Werk, die gegen Ende Juni abgeschlossen
sein sollte. Die Generalsanierung ist Teil eines
europaweiten Investitionsprogrammes der
SAPPI in der Höhe von rund 120 Millionen
Euro. Aktuell sind täglich durchschnittlich
220 Monteure aller Fachgruppen mit der Um-
setzung der vorgegebenen Ziele beschäftigt.
Das Gratkorner SAPPI Werk besteht
vereinfacht gesagt aus zwei Einheiten:
Zellstoff- und Papierproduktion.
Die Gewinnung von Zellstoff als Ausgangs-
material für die Papiererzeugung erfolgt in
der nun in Sanierung befindlichen Laugenli-
nie. Um während der rund drei Monate lan-
gen Generalsanierung die Papiererzeugung
aufrechterhalten zu können, wurde im Vor-
feld ein entsprechend großes ZelIstofflager
aufgebaut.
In der Laugenlinie wird aus dem angeliefer-
ten Holz Zellstoff als Rohmaterial der Papier-
produktion erzeugt. Dabei versucht man in
einem Kreislaufprozess die eingesetzte Ener-
gie und die verwendeten Chemikalien so weit
wie möglich zurückzugewinnen. Die Erneue-
rung der Laugenlinie verfolgt dabei drei Ziele:
Wirtschaftlichkeit:
Durch die weit über
30jährige Betriebsdauer des Kessels hat sich
die Wandstärke der Verdampferrohre redu-
ziert. Dies führte zu immer häufigeren Be-
triebsunterbrechungen und Produktionsaus-
fällen. Die Erneuerung der Anlage reduziert
diese Ausfälle und ermöglicht die Verlänge-
rung der Revisionsintervalle – ein langfristi-
ger wirtschaftlicher Vorteil.
Luftverbesserung:
Durch den besseren Ab-
scheidegrad der eingesetzten Chemikalien
im E-Filter und in der Chemikalienrückge-
winnung werden die Abgasemissionen der
gesamten Anlage reduziert.
Verringerung des Lärmpegels:
Die Laugenlinie ist im Betrieb so laut, dass
sie nicht nur imWerk selbst, sondern auch an
der Grundstücksgrenze hörbar ist. Die neue
Anlage wird diese Lärmbelastung spürbar
verbessern.
So funktioniert die
Zellstoffgewinnung
In der Laugenlinie werden im Laugenkessel
der Zellstoff- und Ligninanteil im Holz ge-
trennt. Dazu wird das Holz in einer Rohsäure
gekocht, die dabei in sogenannte Dünnlauge
umgewandelt wird. Nach der Abtrennung des
Zellstoffs für die Papiererzeugung wird die
Dünnlauge thermisch verwertet. Dazu wird
Hochdruckdampf mit 125 bar und 520°C
erzeugt. Dieser Dampf wird anschließend in
einer Dampfturbine in Strom und in Nieder-
druckdampf für Prozesswärme umgesetzt.
Der Laugenkessel, das Herzstück
der Zellstofferzeugung
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