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JEGG-Life plus 2015
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Gesundheit
Gynäkologische Pilzinfektionen entwickeln
sich relativ schnell und treten in der Regel
innerhalb von 3 Tagen nach der Infektion auf.
Die wichtigsten Symptome sind:
Juckreiz oder Brennen
im äußeren Genitalbereich
vermehrter Ausfluß weiß oder
gelblich, krümelig, eher geruchslos
Rötung und/ oder Schwellung
des betroffenen Gewebes
Scheidenpilz ist grundsätzlich keine gefährli-
che Infektion, sorgt bei den betroffenen Frau-
en jedoch verständlicherweise für eine deutli-
che Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Ganz wichtig ist aber, zwei etablierte
Vorurteile klarzustellen:
Scheidenpilz ist
KEINE Geschlechtskrankheit
Scheidenpilz ist
KEIN Zeichen mangelnder Hygiene
Wie kommt es zu einem Scheidenpilz?
Pilzinfektionen im Vaginalbereich werden
ausschließlich von Hefepilzen verursacht.
Hefepilze gehören in geringer Menge zur
normalen Keimflora der Vaginalschleimhaut.
Zu einem krankhaften Befall kommt es dann,
wenn sich in der Vagina günstige Lebensbe-
dingungen für Hefepilze entwickeln ( erhöh-
tes Zuckerangebot, Erhöhung des vaginalen
ph-Wertes).
Ein gesundes saures Scheidenmilieu ist die
Voraussetzung für die Widerstandsfähigkeit
der Vagina gegenüber Krankheitserregern.
Hauptverantwortlich dafür sind Laktobazil-
len (Milchsäurebakterien), die Milchsäure
und zum Teil auch Wasserstoffperoxid pro-
duzieren.
Risikofaktoren für Scheidenpilz
Es gibt zahlreiche Erkrankungen und Um-
stände, die das vaginale Ökosystem aus dem
Gleichgewicht bringen können.
Hormonelle Veränderungen oder
Schwankungen (z. B. Menstruations-
zyklus, Schwangerschaft etc. )
Geschwächtes Immunsystem
(z. B. durch Infekte, Stress, Mangel
an Mikronährstoffen, etc.)
Bestimmte Krankheiten
(z. B. Diabetes mellitus,
Schilddrüsenfunktionsstörungen)
Einnahme bestimmter Antibiotika
Übertriebene oder falsche Intimhygiene
(z. B. alkalische Seifen oder Intimsprays )
Synthetische oder zu enge Kleidung
Unausgewogene Ernährung mit hohem
Anteil an Kohlehydraten
Tipps zur Vorbeugung
von Scheidenpilz
Verwendung von milden Seifen
für die tägliche Intimhygiene
Keine Unterwäsche aus Kunstfaser
oder zu enge Jeans tragen
Zu lange und zu heiße Bäder vermeiden
Unterkühlung vermeiden –
nasse Kleidung ( z.B. Badeanzug)
gleich wechseln
Nach dem Toilettengang von der Scheide
weg Richtung After reinigen
Die Wäsche wird erst ab einer
Waschtemperatur von 60 Grad Celsius
zuverlässig von Pilzen und Bakterien
befreit
In der Regel verschwindet die Pilzinfektion
nicht ohne medikamentöser Unterstützung.
Eine pilzabtötende Therapie sollte möglichst
früh begonnen werden. Danach klingen die
Symptome rasch ab und verschwinden nach
ca. 3 Tagen.
Scheidenpilz – was nun?
Obwohl Scheidenpilz zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen zählt ( 75%
der Frauen haben zumindest einmal in ihremLeben einen Scheidenpilz), ist er nach
wie vor ein Tabuthema.
Dr. Silke Konstantiniuk und Dr. Sascha
Konstantiniuk beantworten Ihre Fragen zur
Frauengesundheit
Sollten Sie in der leidigen Situation sein, diese Symptome an sich
zu erkennen, oder noch weitere gynäkologische Fragen haben,
würden wir uns freuen, Sie in unserer Ordination beraten zu
dürfen.Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Dr. Silke Konstantiniuk
Dr. Sascha Konstantiniuk
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