Jegg-Life plus September 2015 - page 52

JEGG-Life plus 2015
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Wenn Sie auf der Suche nach einer Langzeit-
verhütungsmethode sind, können wir Ihnen
helfen, indem wir Ihnen einen umfassenden
Überblick über die gängigsten Langzeitver-
hütungsmittel geben und ihre Wirkweisen
erläutern.
Anders als bei der Pil-
le, dem Verhütungs-
ring oder dem Verhü-
tungspflaster wirken
die
verschiedenen
Methoden der Langzeitverhütung über einen
längeren Zeitraum und müssen nicht täglich,
wöchentlich oder monatlich eingenommen
bzw. angewendet werden. Dies kann unter
anderem sowohl für Frauen mit abgeschlos-
sener Familienplanung, aber auch für junge
Frauen interessant sein, die in den nächsten
Jahren kein Kind bekommen möchten.
Hormonelle und nicht hormonelle Langzeit-
verhütungsmethoden sind grundsätzlich sehr
zuverlässig und werden durch Vergessen,
reisebedingte Zeitverschiebung oder Magen-
Darm-Beschwerden nicht beeinflusst.
Hormonelle
Langzeitverhütungsmethoden:
Hormonspirale
Implanon
Drei-Monats-Spritze
Bei allen 3 Methoden handelt es sich um rei-
ne Gestagenpräparate….
Hormonfreie Langzeitverhütung:
Kupfer- bzw. Goldspirale
Sterilisation
Diese Methoden bieten ebenfalls über meh-
rere Jahre hinweg einen zuverlässigen Schutz
vor einer Schwangerschaft.
Hormonspirale
Die Hormonspirale
wird in die Gebär-
mutter
eingesetzt
und wirkt für 3 bzw.
5 Jahre. Im Gegen-
satz zur Hormons-
pirale für 5 Jahre ist
Verhütung ist eine
wichtige Sache…
Methoden zur Langzeitverhütung im Überblick
Die Ansprüche von Frauen an den Empfängnisschutz verändern sich im Laufe von
durchschnittlich 35 fruchtbaren Jahren. Fragen wie „Ist meine Verhütungsmethode
noch die richtige?“ oder „Wie sicher verhüte ich?“ ergeben sich daher immer wieder.
die Spirale für 3 Jahre kleiner und niedriger
dosiert. Hormonspiralen geben eine gerin-
ge Menge eines Gestagens (Gelbkörperhor-
mon) in die Gebärmutter ab und wirken dort
vorwiegend lokal. Das abgegebene Hormon
hemmt dabei die Spermien in ihrer Aktivi-
tät und bildet einen
verdickten Schleim-
pfropf im Gebärmut-
terhals, um ein Ein-
dringen der Spermien
zu verhindern. Die
Gebärmutterschleimhaut wird zudem weni-
ger aufgebaut. Der Eisprung bleibt unter der
Anwendung der Spirale meist erhalten. Nach
der Anpassungsphase können die Monatsblu-
tungen häufig kürzer und schwächer werden
– oder ganz ausbleiben – ohne schwanger zu
sein. Die Hormonspirale ist östrogenfrei und
kann daher auch von Frauen, die keine Östro-
gene anwenden dürfen sowie in der Stillzeit,
genutzt werden.
Implanon
Das Hormonimplantat ist ein etwa streich-
holzgroßes Kunststoffstäbchen, das auf der
Innenseite des Oberarms direkt unter der
Haut eingesetzt wird. Es gibt über einen Zeit-
raum von bis zu 3 Jahren kontinuierlich ein
Gelbkörperhormon (Gestagen) ab, welches
sich über die Blutbahn im Körper verteilt.
Die Wirkung besteht darin, dass der Eisprung
gehemmt wird und der Schleim im Gebär-
mutterhals für Spermien undurchlässig wird.
Außerdem wird die Gebärmutterschleimhaut
so verändert, dass sich kein Ei einnisten kann.
Das Implanon ist östrogenfrei und stellt so-
mit eine mögliche Alternative für Frauen dar,
die Östrogene nicht vertragen oder wegen ge-
sundheitlicher Risiken nicht anwenden dür-
fen. Es kann auch in der Stillzeit angewendet
werden. Nach Entfernung können Frauen
meist rasch wieder schwanger werden.
3-Monats-Spritze
Die 3-Monats-Spritze ist ein reines Gestagen-
präparat und bietet 3 Monate lang Schutz vor
einer Schwangerschaft. Das Gelbkörperhor-
mon wird direkt in den Muskel des Oberarms
bzw. des Gesäßes verabreicht und wird von
dort nach und nach ins Blut abgegeben. Das
Hormondepot baut sich im Laufe der Zeit
ab. Der Schutz vor einer Schwangerschaft
wird unter anderem durch eine Verdickung
des Schleimpfropfs im Gebärmutterhals und
einen veränderten Aufbau der Gebärmutter-
schleimhaut erreicht. Zusätzlich wird auch
der Eisprung gehemmt.
HORMONFREIE
VERHÜTUNGSMÖGLICHKEITEN
Kupfer- bzw. Goldspirale
Kupfer – und Goldspiralen enthalten KEINE
Hormone und werden direkt in die Gebär-
mutter eingesetzt. Sie geben ständig kleine
Mengen an Kupfer- bzw. Goldionen ab, die
die Überlebensfähigkeit von Samenzellen
hemmen und die Samenzellen auch abtöten
können, wodurch eine Befruchtung verhin-
dert wird.
Je nach Präparat besteht ein Empfängnisver-
hütungsschutz für bis zu 3 bzw. 5 Jahre. Diese
Verhütungsmittel eignen sich für Frauen, die
hormonelle Verhütungsmethoden nicht an-
wenden können oder wollen.
Sterilisation
Um eine Schwangerschaft endgültig auszu-
schließen, kann eine Sterilisation in Erwä-
gung gezogen werden. Diese chirurgischen
Verfahren sind dabei in der Regel irreversibel,
das heißt, unumkehrbar und somit eine end-
gültige Entscheidung gegen eine Schwanger-
schaft. Daher sollte der Eingriff wohlüberlegt
und die Familienplanung abgeschlossen sein.
Generell ist der Eingriff bei Männern unkom-
plizierter als bei Frauen.
Welcher Verhütungstyp sind Sie?
Verhütungsmethoden sind heute sehr viel-
fältig und individuell. Welche Methode zu
Ihnen passt, zu Ihrer Lebenssituation und zu
Ihren Plänen können wir gerne gemeinsam
in einem ausführlichen Gespräch in unserer
Ordination herausfinden.
Dr. Silke Konstantiniuk und
Dr. Sascha Konstantiniuk beantworten
Ihre Fragen zur Frauengesundheit
Dr. med. univ. Silke Konstantiniuk | Dr. med. univ. Sascha Konstantiniuk
Privat und Wahlärzte für alle Kassen
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Terminvereinbarung von Montag bis Freitag von 9:00 bis 18:00 Uhr
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gibt es im web unter:
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[Ärzte: Konstantiniuk]
Gesundheit
Foto: TFKA Thorsten Kaltenegger
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