Jegg-Life-Magazin November 2015 - page 53

JEGG-Life plus 2015
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Kinderwunsch
Alles scheint heutzutage möglich: Zuerst Karriere und erst jenseits der 40 Mutter
werden – oder im Pensionsalter nochmals Vater… Umso schmerzhafter wird es
empfunden, wenn das Kinderkriegen auf Schwierigkeiten stößt.
Sterilität (Unfruchtbarkeit) und Steri-
litätsbehandlungen sind so alt wie die
Menschheit selbst.
Beispiele dafür finden sich schon in der Bibel.
Die Unfruchtbarkeit von Sarah, der Gattin
Abrahams, führte dazu, dass Sie Abraham
ihre Magd Hagar zur Frau gab. Aus dieser
Verbindung entstand Ismael. Dies könn-
te man heutzutage als Eizellenspende und
Leihmutterschaft interpretieren. Beides ist in
Österreich nicht erlaubt. Eizellenspende und
Leihmutterschaft stellen heutzutage nur ei-
nen Bruchteil der Behandlungsmöglichkeiten
von Kinderlosigkeit dar.
Welche Möglichkeiten eröffnet
uns die heutige Medizin:
Hormonbehandlungen, künstliche Besa-
mungen, Fremdbesamung, künstliche Be-
fruchtung außerhalb des Körpers, künstliche
Befruchtungen mit intrazellulärer Injektion
von Spermien, diverse Behandlungen zur
Verbesserung der Einnistung der befruchte-
ten Eizelle in die Gebärmutterhöhle – bis hin
zur genetischen Abklärung von Embryonen
vor ihrem Einsetzen in die Gebärmutterhöh-
le (Präimplantationsdiagnostik). Alle diese
Maßnahmen sind in Österreich durch das
Fortpflanzungsmedizingesetz geregelt.
Diese Möglichkeiten/Methoden führen
dazu, dass Kinderwunsch in einem ho-
hen Prozentsatz behandelt werden kann.
Die Wahrscheinlichkeit schwanger zu wer-
den, sinkt ab 35 Jahren deutlich. Die Quali-
tät von Ei- und Samenzellen nimmt stark ab.
Gründe für den Rückgang der Fruchtbarkeit
mit steigendem Alter sind – wie bei allen
Körperzellen – die Alterungsprozesse. Dazu
kommen Umwelteinflüsse oder Hormonstö-
rungen. Beim Mann können auch Stress oder
Nikotinabusus die Spermienbeweglichkeit
beeinträchtigen. Die Zellalterung ist auch ein
Auf diesemWege möchten wir uns sehr herzlich bei unseren Patientinnen für Ihre Treue bedanken,
wir wünschen Ihnen und ihren Familien eine geruhsame Adventzeit,
ein friedliches Weihnachtsfest und viel Gesundheit im Neuen Jahr 2016
Hauptgrund, warum in späteren Jahren Fehl-
geburten zunehmen und die Geburtenrate
sinkt. Die Experten plädieren dafür, bei un-
erfüllten Kinderwunsch möglichst früh Spe-
zialisten beizuziehen, um nicht noch mehr „
fruchtbare Zeit“ zu verlieren. In Österreich
sind wir in der glücklichen Lage, dass durch
den IVF-Fond zwei Drittel der Kosten der
künstlichen Befruchtungen übernommen
werden.
Kinderlosigkeit ist nach wie vor ein sehr
heikles und komplexes Thema.
Sollten Sie persönlich Schwierigkeiten damit
haben, würden wir gerne mit Ihnen gemein-
sam der Sache auf den Grund gehen. Wir
freuen uns auf ein persönliches Gespräch.
Dr. Silke Konstantiniuk
Dr. Sascha Konstantiniuk
Gesundheit
Foto: TFKA Thorsten Kaltenegger
Fotos: Fotolia (3)
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