Jegg-Life-Magazin November 2015 - page 44

JEGG-Life plus 2015
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Lieber Wolfgang!
Auch unsere JEGG Region ist immer wie-
der fasziniert, was und vor allem wie du
präsentierst. Kannst du unserer interes-
sierten Leserschaft einen Einblick geben
wie du an ein derartiges Mammutprojekt
herangehst und was sie alles in deiner Show
erleben werden?
Fuchs:
Das mache ich natürlich sehr gerne.
Skandinavien ist und war ein Langzeitprojekt.
So verbrachten wir für das Fotografieren und
Recherieren in Summe beinahe 7 Monate
in Norwegen, knapp 5 Monate in Schweden
und weitere 7 Wochen in Finnland. Für diese
Show entstanden auch viele Filmsequenzen
und Zeitrafferaufnahmen im Zauber des nor-
dischen Lichts.
Die zusätzlich intensive Vorbereitungszeit
mit genauem Selektieren von Schwerpunk-
ten, Sehenswürdigkeiten, abenteuerlicher Ar-
rangements, Storyboards, Routenplanungen,
Jahreszeiten etc. etc. ist hier natürlich noch
gar nicht miteinberechnet.
Nach Norwegen – einem Land, das mit seiner
Rauheit und Großartigkeit kaum zu über-
bieten ist – führten uns (also meine Familie
und mich) insgesamt drei Reisen: Unberühr-
te Fjorde, Menschen mit Wikingerblut in
den Adern, sturmumtoste Inseln mit kari-
bisch anmutenden Sandstränden, pittoreske
Fischerdörfer und Bilderbuchstädte prägen
die dortige Küste.
Wolfgang Fuchs
zeigt Skandinavien
Wer einmal die elementare Natur mit ihren
mächtigen Gletschern, Gebirgen und weit-
läufigen Fjells im warmen Licht der Mit-
ternachtssonne erlebt hat, erahnt die tiefe
Mystik dieses Königreiches. Vom Südkap bis
jenseits des Polarkreises in den Weiten des
arktischen Nordens legten wir unzählige Ki-
lometer zurück, besuchten oftmals die wilde,
vorgelagerte Inselgruppe der Lofoten, den
Rand Europas – das Nordkap und das noma-
dische Volk der Samen mit ihren Rentieren.
Tausende glatt modellierte Granitinseln säu-
men die zerklüftete Westküste Schwedens.
Hier bringen wir unsere Zuseher zu den ver-
träumtesten Zielen und Plätzen, berichten
über das Spektakel
des alljährlich statt-
findenden Tjörn Runt
– eine der größten
Küstensegelwettbe-
werbe weltweit –
und die ausgelassene
Stimmung bei den
Midsommerfesten
zur Sommersonnen-
wende. Midsommer
ist im hohen Norden
die beste Zeit, sich zu
vergnügen – es wird
nie richtig dunkel.
Nur ein paar Dinge
benötigt man, um
in eine fremdartige,
abenteuerliche Welt einzutauchen: eine Men-
ge Baumstämme, 1 bis 2 Kisten voll Seile und
eine Plane als Unterschlupf – schon ging es
los: 8 Tage trieben wir mit unserem selbst
gebauten Floß am Fluss Klarälven durch die
Wildnis von Värmland, eine von Bären und
Wölfen beheimatete Region Mittelschwedens.
Das Floß war unser Zuhause, Richtung und
Tempo legte die Strömung vor. Campiert
wurde wild, heftige Sommergewitter und läs-
tige Stechmücken waren ständige Begleiter;
aber auch Stille und Natur. Und die erzählte
uns ihre Geschichten in ihrer eigenen Sprache.
Mit tanzenden Polarlichtern, grenzenloser
Abgeschiedenheit, einem fantastischen Ho-
tel aus blankem Eis, Bergmassiven und tiefen
Schluchten lockte hingegen der nördliche
Teil. Die dortige Einsamkeit steht hier im
krassen Gegensatz zu den quirligen Groß-
städten Schwedens: Göteborg oder Stock-
holm. Es klingt nach Klischee pur – der Auf-
enthalt in einem Sommerhaus am See. Für
die Städter eine Liebeserklärung – für uns
eine „Auszeit auf schwedisch“, deren Reiz wir
gerne vermitteln.
Menschen & Leben
Helmuth Schwischay
Fotos: Fotolia (2), W. Fuchs (9)
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