JEGG-Life plus 2015
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Am Grazer Hauptplatz ist er aufgewachsen.
Die Volksschule am Färberplatz war gleich
ums Eck. Und die Wochenenden verbrachte
Harter „Knochen“,
streichelweich
Wann und wo immer aus Krisengebieten ein ORF-Bericht ins Haus flimmert:
Christian Wehrschütz ist vor Ort. Der Grazer, der keine Furcht, aber vom Balkan bis
Russland so ziemlich alles kennt. Österreichs Journalist des Jahres im heimatlichen
„small talk“.
er vielfach im elterlichen Refugium auf der
Teichalm. Ein waschechter Steirer, wie man
so schön sagt. Das erklärt sein sofortiges Ja
zum Plausch in
Graz, als wir ihn
in Serbien aufstö-
berten – irgendwo
zwischen Tovarnik
und Subotica. „I
freu mich, wenn i
den Uhrturm wie-
der seh. Dort bin
ich
aufgewach-
sen, dort habe ich
studiert…“, wird
der Mann von der
Front fast melan-
cholisch.
„Und
a echte Wagner-
Brezen muss i un-
bedingt kriegen,
wenn wir uns tref-
fen…“.
8 Sprachen als Trumpf
Ein Mann mit zwei Gesichtern. Seine
Kriegs-Berichte aus der Ukraine in Erinne-
rung, denkt man an den „harten Hund“, wie
ihn Roland Adrowitzer, der Chef der ORF-
Korrespondenten, anerkennend nannte.
Beim Plausch unterm Uhrturm der an-
dere Christian Wehrschütz. Bekennender
Grazer, der 1980 am BG/BRG Kirchen-
gasse maturierte, in Graz Jus studierte,
danach Slawistik. Was sich bald schon als
seine wohl wichtigste Entscheidung her-
ausstellen sollte. Die unglaubliche Breite
seiner Sprachkenntnisse – Englisch, Rus-
sisch, Ukrainisch, Serbisch, Französisch,
Slowenisch, Mazedonisch und Albanisch
– prädestiniert ihn für den Job als ORF-
Büroleiter in Belgrad und (seit September
2015) die ORF-Korrespondenz in Kiew.
Journalistisch ausplaudernd verrät er:
„Mit sprachlichem Schmäh geht es in die-
sen Ländern sogar leichter, an sichere In-
fos ranzukommen, als mit Schmates“.
Blitzlicht beim Blitzbesuch in Graz: Christian
Wehrschütz (r.) beim „small talk“ mit Erich Cagran
Portrait
Erich Cagran
Annika Puschenjak Fotografie
