Jegg-Life-Magazin März 2016 - page 54

Jegg-Life plus 2016
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Gesundheit
Birgit Tieber
Vom Feuer fangen bis zum Ausbrennen:
Seit langem schon ist der Begriff „Burnout“ in aller Munde, es gibt unzählige
Berichte, Artikel und Bücher über dieses Krankheitsbild.
Die meisten Betroffenen gelangen erst
nach vielen Jahren der Überlastung an
den Punkt, an dem gar nichts mehr geht.
Die Begleiterscheinungen sowie die Folgen
des Burnout sind Angst- und Panikzustände,
Grübeln und Sorgen, Schlafstörungen, Stim-
mungsschwankungen, Depressionenund sehr
häufig vermehrter Konsum von Alkohol,
Nikotin und beruhigenden oder aufputschen-
den Medikamenten.
In jedem Fall reagiert auch der Körper auf
die seelische Belastung durch Herz-Kreislauf-
Beschwerden, Schmerzen aller Art, meist
Nacken-, Kopf- und Rückenschmerzen, so-
wie Beschwerden im Magen-Darmbereich.
Schmerzen sind grundsätzlich immer als
Warnsignale zu verstehen.
Ein Burnout ist heilbar, setzt jedoch voraus,
dass der Betroffene die Diagnose akzeptiert
und bereit ist seine Lebensumstände neu zu
organisieren. Dies kann in einer Therapie ge-
lernt werden.
Eine Auszeit alleine bringt meist keine Wir-
kung. Macht man danach weiter wie vorher,
ohne gelernt zu haben wie man mit Stress
und schwierigen Situationen umgeht, oder
besser diese verhindert, ist man schnell wie-
der geistig und körperlich erschöpft.
Burn
out
Frohnleiten, Parkweg 6, Tel. +43 (0) 664 / 122 04 07, e-Mail:
web:
Burnout ist jedoch keine einzelne, eigenstän-
dige Diagnose, sondern eine Kombination
mehrerer Diagnosen zusammen. Bei den
meisten Betroffenen bestehen
eine massive Erschöpfung, eine
depressive Verstimmung, ge-
paart mit Gereiztheit und eine
Sinnkrise über einen längeren
Zeitraum.
Das Krankheitsbild ist diffus,
die Symptome sind äußerst
vielschichtig. Nicht selten, und
das gehört in einer ausführli-
chen
psychotherapeutischen
Diagnostik abgeklärt, verbirgt
sich dahinter eine handfeste
Depression.
Menschen die an Burnout er-
krankt sind, leiden an einer
starken geistigen, körperlichen und seeli-
schen Erschöpfung.
Das „Ausbrennen“ hat immer eine lange
Vorgeschichte. Es entwickelt sich schlei-
chend und in Phasen.
Die erste Phase des Burnouts
ist das „Prob-
lemstadium“. Eigentlich ist man schon völlig
überlastet und überarbeitet, hat aber das Ge-
fühl, man müsse noch mehr Einsatz zeigen
und noch mehr leisten um alles zu schaffen.
Meist beginnt in dieser Phase ein sozialer
Rückzug, da man aufgrund der vielen Arbeit
weniger Zeit für Freunde und Familie hat.
In Phase zwei
, dem „Übergangsstadium“ ist
den Betroffenen die Überlastung bereits be-
wusst. Es fehlen jedoch Mittel und Wege et-
was zu ändern.
Die dritte Phase
ist das sogenannte „Erkran-
kungsstadium“. Die beschriebene Erschöp-
fung, gepaart mit ständiger Reizbarkeit und
meist sehr schlechter Stimmung, macht sich
jeden Tag bemerkbar.
Ich erarbeite für jeden Patienten einen
individuellen Therapieplan.
Den Beginn meiner Therapien stellt
eine gründliche und genaue Situa-
tions- und Verhaltensanalyse dar. In
einer Verhaltenstherapie werden die
Gedanken und Einstellungen der Pa-
tienten überprüft, hinterfragt und im
Laufe der Zeit positiv geändert. In der
Psychotherapie erarbeite ich mit mei-
nen Patienten Antworten auf wichtige
Fragen wie zum Beispiel : Welche sind
die Ursachen der Erkrankung? Welche
Einstellungen und Denkmuster sind
kontraproduktiv oder unrealistisch?
Welche Wünsche und Ziele wurden
nicht berücksichtigt? Und viele, viele
mehr.
Die Verhaltenstherapie
geht davon aus dass die meisten psychischen
Probleme gelernt werden und somit auch
wieder verlernt werden können. Unser Den-
ken hat einen großen Einfluss darauf, wie wir
uns fühlen, verhalten und körperlich reagie-
ren. Schon der griechische Philosoph Epiktet
wusste:
„Es sind nicht die Dinge an sich, die
uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der
Dinge.“
Was sagt uns diese Weisheit? Was
immer auch passiert, wir haben die Möglich-
keit, Einfluss auf unsere Gefühle zu nehmen.
In meinen Therapien wende ich eine Vielzahl
an verhaltenstherapeutischen Methoden an
um meinen Patienten bestmöglich helfen zu
können. Bei der Behandlung des Burnout
sind das insbesonders: kognitive Verhaltens-
therapie; Stressbewältigungs- und Stressprä-
ventionstrainings; Entspannungsverfahren;
Achtsamkeitstraining; Euthyme Therapie;
Problemlösetechniken – um nur ein paar zu
nennen.
Ich biete eine ganzheitliche Therapie, die
immer die emotionale Welt des Patienten,
genauso wie den kognitiven Bereich, den
Körper – und ganzwichtig – auchdas soziale
Umfeld einbezieht.
Fotos: Fotolia (1), Gasser (1)
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