Jegg-Life-Magazin März 2016 - page 46

Jegg-Life plus 2016
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Frühlingsblumen
bringen die Seele zum Lächeln!
Vielen Medien wird zu Recht der Vorwurf gemacht, Negativ-Botschaften zu forcieren –
angesichts der großpolitischen Lage eine einfache Übung.
Zudem verbirgt sich hin-
ter der „neudeutschen“
Phrase `only bad news
are good news´ leider
nicht allzu selten die Phi-
losophie mancher Gazet-
ten, auf diese Art ihren
Absatz anzukurbeln. Wir
als Gratismagazin ha-
ben es uns hingegen zur
redaktionellen Aufgabe
gemacht, auch möglichst
viel Positives, vorwiegend
aus unserer Gegend aber
auch darüber hinaus,
unseren geschätzten Le-
serInnen zu vermitteln.
Wenn Sie sich durch die Überschrift jetzt einen kleinen Essay über den Frühling erwartet ha-
ben, die Jahreszeit, die wir alle Jahr für Jahr nach dem kalten, oft nebeligen Winter meist wohl
herbeisehnen, dann möchte ich es diesmal doch mit ein paar Frühlingsgrüßen aus den Gärten
unserer Redakteure versuchen:
Ich hoffe, Ihnen mit dieser Frühlingspracht eine kleine Freude bereiten zu können …
Natur
Helmuth Schwischay
Eine zoologische Rarität in unserer Gemeinde
Rosalia alpina –
Wohl kaum ein Nichtbiologe würde unter
dem klingenden Namen „Rosalia alpina“
die wissenschaftliche Bezeichnung für ei-
nen Käfer vermuten. Der Alpenbock – so
sein deutscher Name – wird von vielen
Entomologen (Insektenforscher) als einer
der schönsten Bockkäferarten Europas be-
schrieben. Wie viele Tierarten, ist auch er
durch verschiedenste Ursachen, wie Zerstö-
rung seines typischen Lebensraumes, im-
mer seltener geworden. In Österreich ist er
als gefährdete Art eingestuft und steht auch
europaweit unter Schutz.
In unserer Gemeinde haben wir das Glück,
diesen besonderen Käfer selbst entdecken zu
können. Wenn man vom Stift Rein aus den
Mühlbachgraben Richtung Mühlbacherhütte
mit offenen Augen wandert, kann man ihn
mit etwas Glück beobachten. Allerding nur im
Juli/August bietet sich diese Möglichkeit, da
der geschlüpfte Käfer nur wenige Wochen lebt.
An seiner matt-hellblauen Färbung und den
schwarzen hellumrandeten Flecken auf den
Flügeldecken ist der bis 38 mm große Käfer
leicht zu erkennen. Der schmale Körper und
die langen gebogenen Fühler sind charakte-
ristisch für die Bockkäfer, wobei die Fühler
des Männchens fast doppelt so lang sind wie
sein Körper.
Alt- oder Totholz bilden die Lebensgrundla-
ge des Alpenbocks. Die Weibchen wählen als
Brutstätte bevorzugt altes Rotbuchenholz in
sonniger Lage. Die Eiablage erfolgt in Rissen
im Holz oder Verletzungen der Rinde. Für
die Entwicklung vom Ei über mehrere Lar-
venstadien und der Puppe bis hin zum Käfer
braucht der Alpenbock 3 bis 4 Jahre. Altes
oder abgestorbenes Holz ist aber in unseren
Wäldern immer seltener zu finden. Wenn die
Weibchen ihre Eier in gefällte Baumstämme
oder Holzstapel legen, die abtransportiert
und verarbeitet werden, ist das für sie leider
eine tödliche Falle.
Im Mühlbachgraben bleiben aber zu seinem
Schutz an vorgesehenen Stellen abgestorbene
Buchenstämme stehen oder liegen, um das
Überleben des Alpenbocks zu sichern.
Richard Kunz
Fotos: Kunz (2)
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