Jegg-Life-Magazin März 2016 - page 47

Jegg-Life plus 2016
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Auf den Hund gekommen
Von Andreas Braunendal
Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht glaubt: Hunde haben
doch einige Vorzüge, auch wenn sie nicht so schmeichlerisch schnur-
ren können. Der erste und wichtigste ist, dass sie einen täglich zu ei-
nem Spaziergang zwingen, selbst wenn es regnet, stürmt und schneit.
Aber vielleicht ist das auch ein Pluspunkt für die Katzen.
Zweitens ist eine Entscheidung für einen
Hund auch die Entscheidung, in einem
Rudel zu leben und als dessen Anfüh-
rer Verantwortung zu tragen – viel mehr
Verantwortung, als man als Dosenöffner
der Katze hat. Das ist durchaus lehrreich
im Umgang mit allem nichtmenschlichen
Leben vulgo Natur.
Wenn man schon Hunde gegen Katzen ausspielen will – eigentlich ha-
ben wir ja beides gerne zuhause, aber um der Kolumne willen soll’s so
sein – sind Hunde natürlich wesentlich klüger als Katzen und auch
bereit, Verantwortung für Menschen zu tragen. Siehe Blinden-, Dia-
betes- und viele andere helfende Hunde. Dafür sind Katzen entweder
zu dumm oder zu egoistisch, das kann sich die Katzenfreundin in der
Spalte nebenan gerne aussuchen.
Außerdem lernt man auch etwas mehr Rücksicht auf seine Mitmen-
schen zu nehmen. Nicht dass jetzt wirklich jeder Hundebesitzer sein
„Sackerl fürs Gackerl“ immer zur Hand hätte. Aber wie viele Katzen
täglich unseren Garten als Klo missbrauchen kümmert tatsächlich
keinen einzigen Katzenbesitzer der Welt. Und so groß ist der Unter-
schied zumindest bei Chihuahuas wirklich nicht.
Noch etwas: Mein Hund hat noch nie tote Mäuse oder Vögel unterm
Bett versteckt. Dafür der besondere Dank und ein Extra-Knochen im
Auftrag meines empfindlichen Geruchssinns.
Katz’ sei Dank
Von Marion Fabianek
Von wem könnte man wohl besser Entspannung lernen als von einer
Katze, die sich genüsslich in der Sonne räkelt – und der es in diesem
Moment „schnurrpiepegal“ ist, wie viele Menschen nach ihr rufen
oder wie viele Handys oder Türklingeln gleichzeitig schrillen. Mehr
als einen gelangweilten Blick wird es in so einer Situation nicht geben.
Das nenn’ ich mal „gesunden Egoismus“!
Andererseits sind Katz’ und Kater auch auf wunder-
same Weise wie von selbst auf ihren Samtpfoten zur
Stelle, sollte einer ihrer Menschen einmal ein körperli-
ches oder seelisches „Aua“ haben. Dann parken sie sich
durchaus empathisch neben einem ein und schnurren
einen in Trance, bis man seine körperlich-geistig-seeli-
sche Balance wieder erreicht hat.
Durch ihren definitiv autonom zu nennenden Lebensstil ist auch gele-
gentliche Absenz des gewohnten menschlichen „Personals“ von einer
Katze leichter zu verschmerzen als von einem Hund. Sie können sich
durchaus selbständig beschäftigen und nehmen es (meistens!) auch
nicht krumm, wenn eine weitere Person ihres Vertrauens zwischen-
zeitlich die futtertechnische Betreuung übernimmt. Noch autonomere
„FreigängerInnen“ schaffen sogar die allfällige Futterbeschaffung noch
selbst. Gelegentlich legen sie einem selbstverständlich dann auch dies-
bezügliche Geschenke durchaus großzügig vor Haus- oder Terrassen-
tür - zugegebenermaßen nicht immer zur uneingeschränkten Freude
der BesitzerInnen.
Also ist es einfacher Katzen stunden- oder auch tageweise in ihrem
Revier allein zu lassen – unter Zur-Verfügung-Stellung von „Ersatz-
personal“, wie gesagt – als einen Wauzel jedes Mal in eine Hundepen-
sion bringen zu müssen, da es ja nach wie vor nicht möglich ist, Herr
und Frau Hund überall hin mitzunehmen und ... Sorry, kann gerade
nicht weiterschreiben – meine Katze verlangt nach mir!
Zwei wie Hund‘
und Katz‘
Marion Fabianek vs. Andreas Braunendal
Schmusekatze oder Wachhund? Freigeist oder treuer
Weggefährte? Wenn vielen auch die Freude am Haustier
gemeinsam ist, so trennt sie doch die Vorliebe für Katzen
oder Hunde. Marion Fabianek und Andreas Braunendal
diesmal über die Vorzüge und Nachteile zweier
Wegbegleiter, die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Fotos: Fotolia (2)
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