Jegg-Life-Magazin Juni 2016 - page 18

Jegg - L i fe p l us
| Juni 2016 | Seite 18
Welchem Beruf sollte man sich
nach der Schule wirklich zu-
wenden? Was tun, wenn man
nach der Babypause wieder ein-
steigen will, den Schritt in die
Selbstständigkeit wagen oder
wenn man mit der aktuellen
beruflichen Situation nicht zu-
frieden ist?
Wer sich mit diesen und ähnli-
chen Fragen beschäftigt, findet
bei der Generationen.Werkstatt
Mentorinnen und Mentoren, die
auf Basis ihrer eigenen Berufs-
und Lebenserfahrung gerne zu-
hören, beim Nachdenken und
Abwägen helfen und Ratschläge
geben können. Sie stellen sich
ehrenamtlich zur Verfügung und
wollen einfach die Erfahrung der
Älteren an die jüngeren Genera-
tionen weitergeben.
Das Team der
GENERATIONEN.Werkstatt
unterstützt Berufseinsteiger,
Umsteiger und Aufsteiger!
Hilfe bei
Veränderung
Als
Wahlkampf-„Gag“,
ora-
kelte die Rathaus-Opposition,
habe der Grazer Bürgermeis-
ter Siegfried Nagl 2012 eine
Absichtserklärung für einen
Fernwärme-Zukauf von Sappi
Gratkorn unterzeichnet. Danach
war Funkstille. Sappi-Chef Max
Oberhumer sagte uns im Herbst
2014, er stünde unverändert zum
„Letter of Intent“, Sappi wäre je-
derzeit lieferfähig. Aber: Die ma-
rode Stadt Graz konnte sich nicht
einmal die Leitung von Gratkorn
nach Graz leisten. „Luftgeschäf-
te“ nannten es daher Grazer
Rathaus-Insider, die man vom
Bürgermeister bereits mehrfach
kenne.
Fernwärme für 100 Mio Euro
Bis jetzt: Anfang Mai 2016 kam
es zur plötzlichen Wende. Weil
Graz ein Versorgungsproblem
bekam. Geschuldet einer dro-
henden Stilllegung des Fern-
heiz-Kraftwerkes Mellach nach
Differenzen zwischen Verbund
und Energie Steiermark. Mellach
hatte bisher den Hauptanteil der
Grazer Fernwärme geliefert. Der
neue Vertrag ist nun aber ei-
ner über Umwege. Mit der BWS
Bioenergie GmbH als Betreiber.
Einer Privatfirma, der man das
Projekt eher zutraut, als der Stadt
Graz selbst.
Die BWS errichtet die Auskop-
pelungs-Anlage bei Sappi und
baut die 9 km-Leitung von Grat-
korn nach Graz um 23 Millio-
nen Euro. Der Anschluss an das
Grazer Netz ist bei den Arland-
gründen in Andritz vorgesehen.
Die BWS kauft die Fernwärme
von Sappi und verkauft diese der
Stadt Graz. Vertragsdauer: 20
Jahre plus Verlängerungs-Opti-
on. Das gesamte Liefervolumen
beläuft sich auf rund 100 Millio-
nen Euro. Mit 150.000 Megawatt
von Sappi werden 15 Prozent des
Grazer Wärme-Bedarfs gedeckt.
Bereits Anfang 2017 soll es die-
se Wärme aus Gratkorn geben.
Was fachkundige Techniker ob
des noch nicht einmal begon-
nenen Leitungsbaues allerdings
bezweifeln.
Fernwärme
für Graz
Sappi befeuert bald Graz.
„Grazer Trauerspiel: Sappi
Fernwärme liegt auf Eis“,
titelte unser Blatt. Das war im
Herbst 2014. Die Absichtser-
klärung der Stadt Graz schien
Makulatur. Jetzt kommt
Dampf in die Röhre.
Statt zum Schornstein hinaus,
soll die Sappi-Abwärme
nun doch nach Graz kommen
Kontakt:
Ulrike Fejer
Tel. 0699 / 10 23 98 41
E-Mail:
Ist die
Matura
zu
schwer?
Schon im Mai verkündeten
die Medien landauf landab:
Die heurige schriftliche Ma-
the-Matura war zu schwer, die
negativen Beurteilungen zu
häufig. Aber was ist wirklich
passiert?
Mein Sohn maturiert heuer
am BG Rein. Seine Klasse war
die ganze Oberstufe über kol-
lektiv schlecht in Mathema-
tik. So schlecht, dass etliche
Schularbeiten wiederholt wer-
den mussten. Die letzte Ma-
the-Schularbeit der 8. Klasse
brachte im ersten Durchgang
ganze 2 (!) positive Noten in
der ganzen Klasse. Und die
schriftliche Matura? Da wa-
ren sie auf Anhieb alle positiv.
Dem BIEFIE war das irgend-
wie suspekt. Es zog ein paar
schriftliche Arbeiten ein um
zu überprüfen, ob da bei der
Beurteilung alles in Ordnung
war. Der Schluss, der sich dar-
aus ziehen lässt ist der: In viel
zu vielen anderen Schulen ist
einfach das Niveau zu niedrig.
Natürlich könnte auch das BG
Rein sein Niveau senken. Es
ist aber kaum anzunehmen,
dass dies ein guter Dienst an
den Zukunftsperspektiven der
Schüler wäre.
Diese Diagnose deckt sich
durchaus mit dem Befund
vieler Psychologen, die längst
vor den Helikopter-Eltern
warnen. Die kreisen über ih-
ren Kindern, um energisch
auf alle Lehrer herabzustoßen,
die von den Schülern ein biss-
chen mehr verlangen, als rein
zufällig in den Köpfen hängen
bleibt. Dabei muss man nicht
den Lehrertyrannen vergan-
gener Generationen nachwei-
nen – aber das Gegenteil ist
wohl auch keine Lösung.
Meint Eure
Spitze Feder
von Erich Cagran
Fotos: Fotolia (1)
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