Jegg-Life-Magazin Juni 2016 - page 65

Jegg - L i fe p l us
| Juni 2016 | Seite 65
Drei Tennisclubs mit 13 Tennis-
plätzen gibt es in Gratwein-Straß-
engel. Mit 6 Plätzen und 260 Mit-
gliedern, davon 80 Kinder, ist der
TC Judendorf, der sich ganz dem
Breitensport widmet, der größte.
Das schlägt sich auch in der Art
der Turniere nieder. Am 20. Au-
gust steigt eine große Exhibition:
Im Gratwein-Straßengler Open
werden die Ortsmeister in allen
Klassen ausgespielt. Zusätzlicher
Höhepunkt: Das „Duell der Ge-
schlechter“, bei dem ein männli-
ches und ein weibliches Promi-
Team gegeneinander antreten.
Im Hintergrund schmiedet
der TC Judendorf große Plä-
ne:
Denn für die Spielerinnen
und Spieler aller drei Clubs ist
Tennis ein reines Sommerver-
Der Tennisclub Judendorf hat sich zur
Nr. 3 unter den steirischen Tennisverbän-
den gemausert und hat große Pläne bis hin
zur Traglufthalle, um Tennis in Gratwein-
Straßengel endlich winterfit zu machen.
Der TC Judendorf
schlägt auf
Tennis-Legende Alex Antonitsch 2014 im TC Judendorf:
Nicht nur bei den Exhibitions ist beim TC Judendorf volles Haus!
gnügen. Im Winter heißt es
mangels Halle das Racket an
den Nagel zu hängen. Obmann
Johannes Fleck: „Ein Ort un-
serer Größe bräuchte dringend
eine Tennishalle. Wir denken
dabei an alle Tennisbegeisterten
im Raum Graz Nord.“ So wurde
dem Gemeinderat kürzlich ein
detailliertes Konzept einschließ-
lich Kostenrechnung für eine
Traglufthalle präsentiert, die sich
über drei Plätze des Clubs span-
nen soll. Den laufenden Betrieb
kann der Verein aus den Hal-
leneinnahmen finanzieren, nicht
aber die Errichtung, da rund
250.000,- Euro für die notwen-
digen Adaptierungen des Areals
und die Traglufthalle selbst anfal-
len. Die Entscheidung soll am 30.
Juni 2016 im Gemeinderat fallen.
Jegg-Life: Ehrlich, warum fährst
duMountain-Bike mitten in der
Saison, wo sich andere den Giro
d'Italia geben?
Sagan:
Es ist wirklich ein Spaß
für mich. Und Ausgleich zum
sterilen Straßen-Asphalt. Den
habe ich ja bald wieder bei der
Californien-Rundfahrt.
Hier
habe ich ja auch ein bissl Berg-
training…
Jegg-Life: Diese Rundfahrt
kann doch kein Saisonziel für
einen Weltmeister sein?
Sagan:
Nein, ist sie eh nicht. Ich
bin total fokussiert auf die Tour
de France. Sie ist mein Saison-
Höhepunkt.
Jegg-Life: Bei der TdF willst
Du heuer wohl zum 5. Mal das
grüne Trikot gewinnen – oder
mehr?
Sagan:
Wenn sich's ausgeht,
will ich schon wieder zu „Grün“
sprinten. Aber auch über die Ber-
ge sollte ich besser drüberkom-
men. Darum trainiere ich ja hier
in Stattegg … (lacht)
Jegg-Life: Trainierst du hier
auch Rad-„Springen“, so wie
du bei Paris-Roubaix in voller
Fahrt artistisch über den vor dir
stürzenden Fabio Cancellara
gesprungen bist?
Sagan:
Es haben doch alle im
Fernsehen gesehen, das kann
ich ... Aber diese Schöckel-Baum-
wurzeln sind wichtig zu üben.
Vielleicht gibt's ja bei TdF bei
Schlechtwetter auch mal umge-
stürzte Bäume …
Jegg-Life: Was ist schwieriger:
Kopfsteinpflaster bei Paris-
Roubaix oder Stattegger-Ter-
rain?
Sagan:
Keine Ahnung, das hängt
vom Rennverlauf ab – und der
Luftfeuchtigkeit. Oder auch von
den Zurufen meiner Betreuer
während des Rennens … nein:
diese MTB-Strecke ist viel schwe-
rer, ehrlich.
Jegg-Life: Hand auf´s Herz:
Willst du bei der Olympiade
neben dem Straßenrennen auch
beim erstmals stattfindenden
MTB-Rennen starten?
Sagan:
Warum fragst du das? Ich
habe ja keine UCI-Punkte im
MTB-Ranking, also wäre ich gar
nicht startberechtigt. Aber gut,
sollte ich hier in Stattegg gewin-
nen, würde ich es mir vielleicht
überlegen… (in Stattegg stürzte
Sagan auf Platz 5 liegend – eine
Woche danach fuhr er erneut –
und wurde beim MTB-Rennen
in Toplice/CS Vierter).
Jegg-Life: Privat gefragt: Du
lebst auch als Weltmeister da-
heim in Zilina, viele andere
Rad-Stars residieren längst in
Monaco…
Sagan:
Daheim ist daheim. Erst
recht, wo die slowakische Post
jetzt im April zu Ehren meines
WM-Titels eine Briefmarke mit
meinem Portrait gedruckt hat.
Meine Familie und meine Frau
sind von da und auch mein Hund
Charly versteht nur slowakisch…
Jegg-Life: Freund und Feind
sagen: Du bist ein Alleskön-
ner. Mit 78 kg aber ein Schwer-
gewicht im Radzirkus, wie
kommst du damit über die Ber-
ge?
Sagan:
Wenn schon nicht immer
bergauf ganz gut – bergab bin ich
umso schneller. Mit so viel kör-
perlichen PS kann ich schon auch
ganz gut antreten. So habe ich
den WM-Titel geholt, so habe ich
mit meinem Sprint den 20-Pro-
zent steilen Peterberg hinauf das
Feld abgehängt, als ich im April
die Flandern-Rundfahrt gewann.
Aber glaube mir: Stattegg ist
noch viel härter … (lacht laut)
Cagran: Wie sieht es mit der
Titelverteidigung bei der WM
2016 in Doha (Katar) aus?
Sagan:
Keine Ahnung. Dort ist ja
alles flach, dort gibt es keine Ber-
ge. Vielleicht fahre ich besser den
MTB-Saisonausklang in Stattegg…
Dein Betreuer ruft nun „cinque
minuti alla partenza“…
Jegg-Life:
„Do not rush, allora,
see you in Brasilia …“
Weltmeister im
Langhaar-Look mit
Autor Erich Cagran
Star ohne Allüren –
die Sympathien des Publikums
flogen ihm zu
von Andreas Braunendal
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