Jegg-Life-Magazin Juni 2016 - page 66

Jegg - L i fe p l us
| Juni 2016 | Seite 66
Im Paragrafen-Dschungel ist er
Großmeister. Im Gerichtssaal
will ihn eigentlich niemand zum
Gegner haben. AmGolfplatz sehr
wohl: mit Handicap 18 liegt er im
repräsentativen Querschnitt hei-
mischer Hobby-Golfer. Aber als
Präsident des steirischen Golf-
verbandes ist Kurt Klein eine
Größe. „Weil er das verkörpert,
was den Golf-Sport so wertvoll
macht“, wie ihm Ex-Profi Niki
Zitny attestiert: Die Freude am
Spiel, an der Bewegung und Na-
tur.
Billiger als Schifahren
Kurt Klein, Andritzer mit Be-
geisterung, ist Präsident der
26 steirischen Clubs mit derzeit
25 Plätzen. De facto „Herr“ über
rund 15.000 steirische Golfclub-
Mitglieder. Und gleichzeitig
Testimonial für jene Sportart
im besten Sinne, die lange Jahre
von vielen als „zu elitär“ abge-
lehnt wurde – als Sport der Rei-
chen und Schönen, der „High
Society“ also. Klein: „Golf ist
Entspannung pur. Golf kann
man heute schon ab 50 EUR im
Monat Mitgliedsbeitrag, also
für 600 EUR im Jahr spielen.
Golf ist daher billiger, als ver-
gleichsweise das Schifahren“.
Das präsidiale Credo zielt aber
in Richtung Sport und Fitness,
wissenschaftlich untermauert.
Demnach ist Golf der zweit-
schwierigste Sport (gemeinsam
Golf verlängert
das Leben!
Wenn der steirische Golfpräsident und
Grazer Rechtsanwalt Kurt Klein eine
Erkenntnis wissenschaftlich unterlegt,
ist sie rechtskräftig:
Golf
verlängert das Leben in Gesundheit
um 6½ Jahre.
Mit Gratis-Schnupper-
kurs aus dem Präsidenten-Bag.
mit der S-Klasse im Springrei-
ten) nach dem Stabhochsprung.
Gleichzeitig aber nicht nur kör-
perlich, vielmehr auch geistig
eine echte Herausforderung.
Klein spricht dabei die Wahrneh-
mung an: „Man steht sich geistig
meist selbst mehr im Weg, als
der Ball oft zu klein erscheint“.
Die
Konzentration
ist es,
die selbst Weltklasse-
Spieler wie un-
ser Aushän-
g e - S c h i l d
Bernd Wies-
berger
zu-
letzt am GC
Murhof süd-
lich von Frohn-
leiten scheitern lässt.
Die Abschätzung der Ent-
fernung, die richtige Deutung
des Windes, das „Lesen“ des
Greens beim Putten – alles Pa-
rameter, die für ein gutes „Score“
ausschlaggebend sind.
Gratis-Schnupperkurse
Klein wäre kein großer Präsident,
ginge er nicht auch neue Wege.
Die aktuelle Gratis-Schnupper-
aktion soll die Schwellenangst
abbauen. Menschen, die noch
nie Golf gespielt haben, kön-
nen sich das bis Ende Oktober
unentgeltlich anschauen. Klein:
„In einem der steirischen Clubs
anrufen, Schnuppertermin aus-
machen, hingehen. Von Trainern
wird man spielerisch eingewie-
sen, macht erste Erfahrungen
mit Ball und
Schläger –
und fertig.
Schlecht…?“
Wer
dabei
Freude und Spaß
bekommt, erhält im
Club alle Infos, wie er wei-
termachen kann. Kurse für die
Platzreife gibt es zumeist schon
um die 100 EUR.
Im Spiel um Birdie und Bogey
ist der nächstgelegene Platz im-
mer der beste, meint Klein. Als
eingetragenes Mitglied in einem
Club kann man auf jeder Anlage
der Welt spielen. Zum Preis einer
„Green-fee“, einer Platzge-
bühr. Klein selbst ist Mitglied
im GC Graz-Thalersee und
im GC Loipersdorf. Und:
Golf kann man mit jedem
im „Flight“ spielen, egal,
welches Handicap man hat.
Egal, ob mit ein paar Schlä-
gen mehr oder weniger, als
die Mitspieler.
(l.) Präsident Kurt Klein: Gratis-Schnupperkurse für Steirer im Bag und der Weltelite
auf Du, hier mit Österreichs Golf-Aushängeschild Bernd Wiesberger
Gesundheits-Vorsorge
Der gesundheitliche Aspekt ist
dabei beachtlich. Auf einer der
üblichen 18-Loch-Anlagen ist
man für eine Runde gut vier
Stunden unterwegs. Klein zitiert
aus einer jüngsten Studie: „Golf
verlängert das Leben in Gesund-
heit um 6½ Jahre“. Ergo dessen:
sollte man darauf verzichten?
Beispiel für die praxisgerechte
Umsetzung dieser Erkenntnis:
In Schweden wird Golf mit Zu-
schüssen aus dem Sozialsys-
tem gefördert. Weil das billiger
kommt, als teure Kranken-Be-
handlungen im Alter.
Das Zählspiel ist am
Loch 18 zu Ende
Die Analyse gibt's am 19. Loch
– dem Clubhaus. Wo auch Tü-
cken des Spieles mit dem (oft
zu) kleinen Ball ruchbar werden.
Als passionierter Jäger hat Kurt
Klein mitunter seinen Jagdhund
dabei. Beim Spiel am GC Thal-
Graz versenkte er einen Ball im
Wald, der Hund hinterher. An-
stelle des Golfballes brachte er
jedoch einen toten Hasen mit
üblen Verwesungsgerüchen aus
dem Dickicht. Mit Geruchsnerv-
Strapazen musste Herr Präsident
den Hund noch loben und sich
mit einem Leckerli bedanken…
Klein ist der Ball, Klein heißt
der Präsident und groß sein
Bemühen um den steirischen
Golfsport …
von Erich Cagran
Fotos: Cagran (3), Fotolia (1)
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