Jegg-Life-Magazin Juni 2016 - page 58

Jegg - L i fe p l us
| Juni 2016 | Seite 58
Fabianek: Herr Dahlke, ich
darf Sie am Beginn unseres Ge-
sprächs zitieren: „So verzichte
ich seit Jahren wirklich dan-
kend auf ungeeignetes oder gar
schlechtes Essen, wenn es kein
gutes gibt.“ So schreiben Sie in
Ihrem heuer erschienenen „Le-
bensenergiekochbuch“.
Eine
„pikante“ Aussage in einer Zeit,
in der viele Menschen sich das
eben nicht so aussuchen kön-
nen?
Dahlke:
Nach meiner Erfahrung
können sich das fast alle Men-
schen in den deutschsprachigen
Ländern sehr weitgehend aussu-
chen. „Peace-Food“ ist nicht teu-
rer, nur gesünder. Es lässt sich gut
organisieren, durch geschickte
Arbeitsteilung im Sinne von Zu-
sammenarbeit und Direkt-Ein-
kauf bei Bio-Bauern, vermehrten
Selbstanbau in Kooperativen, die
vielerorts entstehen. Selbst auf
Balkonen und in den Vorgärten,
und Keimstationen sind sogar im
Wohnzimmer möglich.
Hinzu kommt, dass wir von gu-
tem vollwertigem Essen auch we-
niger brauchen. Und genau das
meint „Peace-Food“. Pflanzlich-
vollwertiges Essen, nicht mehr,
eher weniger und dafür besser.
Dass Ernährung zumindest einen
wichtigen Bestandteil eines qualitätsvol-
len Lebens darstellt, darüber sind sich
heutzutage die meisten einig.
Marion Fabianek
spricht in dieser Aus-
gabe mit
Dr. Ruediger Dahlke
und der
Bloggerin
Karin Heyn
über Glück in der
Nahrung, ethische Ansätze und mehr.
ÜberLebensmittel
im 21. Jahrhundert
Fabianek: Karin, du und dein
Mann Marco, ihr betreibt den
Blog „angefangen-aufzuhören.
de“. Darin erzählt ihr, wie ihr
eure Ernährung auf „vegan“
umgestellt, eure Jobs gekündigt
und euer vertrautes Umfeld
verlassen habt. Ist euer Leben
und eure Ernährung „einfa-
cher“ geworden seitdem?
Heyn:
Ja, sicher ist unser Leben
jetzt einfacher, denn wir haben
uns von all unseren finanziellen
und zeitlichen Verpflichtungen
und dem Großteil unserer Be-
sitztümer befreit. Wir können
heute frei entscheiden, wie und
wo wir leben wollen und tun
was uns gefällt und wichtig ist.
Im Moment wirken wir in Rü-
diger Dahlkes Anlage „Taman-
Ga“. Wir leben hier in Gemein-
schaft und gestalten zusammen
ein Projekt für Menschen, die
eine Auszeit suchen. In
der
„DaSeinsZeit“
leben wir Werte
wie Naturverbun-
denheit, gesunde
Ernährung und
stärkende
Ge-
meinschaft – und
machen sie damit
„erlebbar“.
Fabianek: Was ist nun „gutes
Essen“ im Sinne von „Peace
Food“ für euch? – Wie kann
man „Lebensenergie“ über die
Nahrung beziehen?
Dahlke:
Es darf vor allem keine
Tierproteine enthalten. Es soll
vollwertig sein, also aus Bio-
Landwirtschaft kommen, womit
wir den Gifteintrag in uns und
auf unserem Planeten noch wei-
ter reduzieren können.
Aber es muss auch richtig gut
schmecken, denn nur „einfach
weglassen“ schmeckt noch nicht
unbedingt. Das war mein Anlie-
gen bei „Peace-Food – das vega-
ne Kochbuch“, bei dem ich meine
Lieblingsköchinnen und -köche
animierte, ihre besten Rezepte
beizusteuern.
Schließlich darf es auch nicht zu
lange Zubereitungszeit erfordern
und muss leicht erhält-
liche Grundstoffe
verwenden. Das
war das Ziel
bei „Peace-
Food – ve-
gan einfach
schnell“.
Heyn:
Für
mich besteht
gutes
Essen
aus gesunden und
ethisch vertretbaren
Zutaten. Das inkludiert, dass die
Lebensmittel frisch und pflanzli-
cher Natur sind, sowie biologisch
und fair produziert wurden. Das
schenkt nicht nur mir, sondern
auch meiner Umwelt gute Ener-
gie! Bei so hochwertigen Zuta-
ten, braucht es gar nicht mehr so
viel, um ein leckeres Gericht zu
zaubern. Das sehe ich bei meiner
täglichen Arbeit als Kochtraine-
rin in TamanGa, wo ein Großteil
unserer Nahrung frisch aus unse-
rem Permakulturgarten kommt.
Fabianek: Wie steht eurer An-
sicht nach Glück in Relation zu
Lebensenergie? – Können wir
Glück in der Nahrung finden?
Dahlke:
Also ein Überfluss an
Lebensenergie macht eindeutig
glücklich!
Tatsächlich können wir dafür
sorgen, dass wir genug L-Trypto-
phan, den Grundstoff des Seroto-
nins oder Wohlfühlhormons mit
der Nahrung bekommen.
Wer regelmäßig fastet, also nach
einem frühen Abendessen ein
spätes Frühstück einnimmt,
hat obendrein und ganz gratis
die Chance, seinen Ausstoß am
Wachstumshormon HGH zu
erhöhen, was eine aufgeräumte
Stimmung, die auch glücklich
machen kann, bewirkt.
Grundsätzlich treffe ich in letzter
Zeit viele Menschen, die ihren
Umstieg auf „Peace-Food“ und
vor allem der nächste Schritt zu
„Geheimnis der Lebensenergie“
und damit frischer, an Biophoto-
nen reicher Kost und Glutenver-
zicht, sehr glücklich gemacht hat.
Heyn:
Ich denke, um glücklich
zu sein ist nichts grundlegender,
als bei guter Gesundheit zu sein.
Und seit unserer Umstellung auf
pflanzliche Kost sind mein Mann
und ich deutlich gesünder, haben
mehr Lebensenergie und fühlen
Es geht nix über frische Kräuter
direkt aus dem Garten!
Das ist Sommerfrische:
„Wasserkraft“ mit Zitrone. Wer
noch ein bisschen „Feuer“ braucht,
gibt noch Ingwer dazu.
„Roh-köstlich“
Fotos: Fotolia (2)
1...,48,49,50,51,52,53,54,55,56,57 59,60,61,62,63,64,65,66,67,...68
Powered by FlippingBook