Jegg-Life-Magazin Juni 2016 - page 52

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| Juni 2016 | Seite 52
Wer kennt ihn nicht, diesen aro-
matischen Aperitif, mit dem Ge-
schmack von Anis und leichter
Süße? Ganz klar – mit Pastis wird
hier auch gekocht, denn Anis passt
herrlich zu Fenchel und Fenchel
wunderbar zu Käse. Es bietet sich
an Chevre Chaud, mit Safranfen-
chel und Rosinen. Kein Safran zu
bekommen? Einfach weglassen.
Rosinen sind nicht beliebt? Nüs-
se oder getrocknete Apfelspalten
können eine Alternative sein. Das
Wichtigste: Pastis
Ich besorge mir von einem guten
Bäcker echtes Baguette, am besten
einen Tag alt. Das in Scheiben ge-
schnittene Baguette bestreiche ich
mit Butter oder Olivenöl.
Eine Fenchelknolle schneide ich der
Länge nach in Achtel oder schmäler.
Nun reibe ich in einemMörser 1 TL
„Was mach' ich da am besten?“,
fragt meine Klientin. Sie möch-
te ihr Selbstbewusstsein stärken,
aber ein Nebenthema ist auch ihr
Körpergefühl. „Bevor es losgeht,
müssen sie sich von einer lieben
Freundin verabschieden, die im-
mer an ihrer Seite ist und ihnen
zuflüstert, dass eh alles so passt,
wie es ist. Der Name der Freun-
din: Bequemlichkeit.
„Die kommt vorerst ins Abstell-
kammerl“, antworte ich. „Ich bin
nicht bequem“, sagt meine Klien-
tin. „Ich tät eh, aber…“ „Tod dem
Konjunktiv“, sage ich. „Ich könn-
te, hätte gerne, würde, möchte –
das ist nicht gut. Das sind Wün-
sche, keine Ziele. „Ich will …“,
oder noch besser „Ich werde …“,
das bewirkt etwas, dann geht
was“. „Ja, aber kann ich das über-
haupt?“, fragt sie. „Sehr gute Fra-
ge. Falls sie unsicher sind, holen
sie sich Tipps von Experten in
dieser Sache.
Ich selbst habe vor kurzem bei-
spielsweise eine Freundin (Er-
nährungswissenschaftlerin) ge-
fragt, was ich tun muss, um fünf
Kilo abzunehmen. Sie hat mich
angegrinst und gesagt: „Ändere
das Verhältnis der beiden gro-
ßen B in deinem Leben“. „Welche
großen B?“, fragte ich. „Trink we-
niger Bier und mach mehr Bewe-
gung“.
„Würde ich bis zum Sommer…“,
sagt meine Klientin, korrigiert
sich aber gleich. „Ich meine ich
werde bis zum Sommer, nein
das geht sich nicht aus, also bis
spätestens Herbst …“ „Das ist
kein guter Anfang“, sage ich,
„das klingt nicht gut. Heuer im
September bin ich am Ziel – das
wärs.
Wie erreiche
ich (m)ein Ziel?
Mag. Volker Schwarz,
Nicht zu viel vornehmen, kleine
Schritte sind oft besser und vor
allem leichter erreichbar. Geben
sie sich für ein Ziel lieber mehr
Zeit, aber halten sie diesen Zeit-
plan unbedingt ein“. „Aha“, sagt
sie. „Noch etwas“, sage ich. „Wie
viel ist ihnen das Ziel wert, was
sind sie bereit dafür zu geben,
worauf können sie verzichten,
was geht verloren?“.
„Ääähhh … wie jetzt?“.
„Nehmen sie mein Beispiel. Ich
habe den Rat meiner Freundin
befolgt – kein Bier, zumindest bis
Ende Juli. Aber was passiert wenn
meine Mama nächste Woche ihr
himmlisches Gulasch macht und
mich zum Essen einlädt? Was
trinke ich dann? Ich meine, Bier
und Gulasch, das sind Zwillinge,
die kann man doch nicht ausein-
anderreißen. Aber in diesem Fall
muss ich es wohl tun“. „Verstehe.
Das ist der Preis, aber dafür er-
Die Temperaturen steigen, es ist
bereits Badesaison, Bikinifigur ist wie-
der angesagt. Die Gesundheitsbeilagen
der Zeitungen sind randvoll mit
Schlankmach-Vorschlägen. Also auf
geht’s – weg mit den Kilos. Aber wie?
Damit sind wir beim heutigen Thema:
reichen sie ihr Ziel“, sagt sie. „Ja.
Jetzt noch ein Punkt, der hat es
aber in sich. Ohne den geht gar
nichts. Auch wenn sie das, was
wir besprochen haben, genaues-
tens einhalten. Denn dann müs-
sen sie – und jetzt kommt‘s – den
ersten Schritt machen.
Der erste Schritt ist der Herr
der Ringe, der die Macht hat.
Also legen sie los – am besten
noch heu…“. Aber da ist sie
schon weg.
Ich bin nun also wieder sesshaft geworden. Das freie
Schaffen und Vagabundendasein hat ein Ende. Gemein-
sam mit zwei Partnern habe ich ein kleines Lokal über-
nommen. Wir spielen nun Französisch in Graz. Brioche,
Croissant, Parfait und Rillet, von Confit zu Cassoulet,
Mousse und Brûlée.Vor allem aber Esprit und Laissez
Faire. Das Lokal hieß und heißt PASTIS
.
Gisis
Kochecke
Salz, 1 TL Zucker und ein paar Fäden
echten Safran zu einem Pulver, gebe
Olivenöl zu und mische den Fenchel
mit der Paste in einer Schüssel vor-
sichtig aber gut ab. Ich schlichte das
Gemüse nun in eine große Pfanne,
gebe noch Butterflocken und die
Rosinen dazu, schließe die Pfanne
mit einem Deckel und stelle sie kalt
auf die Flamme bei großer Hitze.
Nun spitze ich die Ohren. Wenn der
Fenchel zu brutzeln und zischeln
beginnt, nehme ich den Deckel ab,
lösche mit Pastis, setze den Deckel
leicht schief wieder auf damit Luft
entweichen kann und drehe die
Herdplatte ab. Den Fenchel lege
ich nun auf die Baguette Schei-
ben, nun noch den Käse (Chevre-
Ziegenkäse, schnittfest) darauf und
ab ins vorgeheizte Rohr bei 200°C
für ca. 7 Minuten.
Ich serviere auf Salat.
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