Jegg-Life-Magazin Juni 2016 - page 60

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| Juni 2016 | Seite 60
Bluthochdruck:
Was ist zu tun?
2 Millionen in Österreich!
Ca. ein ¼ der erwachsenen Welt-
bevölkerung leidet an Bluthoch-
druck, nur ist es vielen nicht
bewusst (Quelle: österr. Gesell-
schaft für Bluthochdruck). In
Österreich nimmt man an, dass
2 Millionen Menschen an er-
höhtem Blutdruck leiden. Die
Dunkelziffer an nicht diagnos-
tizierten oder nicht ausreichend
behandelten Bluthochdruckpati-
enten ist noch immer hoch.
Was kann ich selbst
vorbeugend, bzw. als
lebensstilmodifizierende
Maßnahme machen?
Bewegung: regelmäßiges Aus-
dauertraining (zumindest 3 mal
pro Woche mit mittlerer Inten-
sität, mindestens 30 bis 45 Mi-
nuten – z.B.: Nordic Walken,
Laufen, Radfahren). Bewegung
ist auch optimal zur Vorbeugung.
Bluthochdruck gilt weltweit als führender
Risikofaktor für Herz- Kreislauferkrankungen.
54% aller Schlaganfälle und beinahe die Hälfte
aller Durchblutungsstörungen des Herzens
(Herzinfarkt, etc.) sind durch erhöhten
Blutdruck bedingt.
Menschen die in ihrer Freizeit
mehr als 4 Stunden pro Woche
regelmäßig trainieren, haben ein
um 19% niedrigeres Risiko für
Bluthochdruck. Jeder zusätzliche
Schritt hilft.
Gewichtsoptimierung
Gewichtsabnahme ist eine der
hilfreichsten Maßnahmen zur
Senkung des Bluthochdrucks.
Schon minus 5 Kilogramm Kör-
pergewicht senken den Blut-
hochdruck um ca. 5 mmHg.
Salz
Salzreduktion und gesunde Er-
nährung: Im Schnitt nehmen wir
täglich 8-10 Gramm Salz zu uns,
es sollten aber nicht mehr als 5
Gramm sein. Fertigprodukte,
Wurstwaren,... beinhalten meist
eine große Menge Salz. Salzen sie
nicht nach, bevor sie überhaupt
gekostet haben, würzen sie lie-
ber mehr mit Kräutern. Verwen-
den sie viel frisches Gemüse und
Obst, dafür weniger tierisches
Fett, eine solche ballaststoffrei-
che und fettarme Ernährung hilft
das Gewicht zu optimieren bzw.
beugt auch der Entstehung von
Gefäßverkalkungen vor.
Entspannungsübungen
Auch diese können helfen den
Blutdruck zu optimieren.
Medikamente
Sollten diese Maßnahmen nicht
ausreichen oder der Ausgangs-
blutdruck zu hoch sein, gibt es
zahlreiche medikamentöse Mög-
lichkeiten.
Also starten sie durch.
Ihr Hausarzt berät sie gerne.
So einfach das
Blutdruckmes-
sen erscheint,
so schwierig ist
es, zu wirklich
verlässlichen
Resultaten zu
gelangen. Denn
die Werte, die
wir bei einer
e i n m a l i g e n
Messung erhal-
ten, sind ziem-
lich unsicher.
Erstens schwankt der Blutdruck im Laufe des
Tages. Wenn man die Werte mehrerer Tage
vergleichen will, sollte man also immer zur
gleichen Tageszeit messen. Zweitens kann
eine ungenau angelegte Manschette zu fal-
schen Werten führen. Liegt ein gemessener
Wert also völlig außerhalb der Norm, sollte
man die Manschette neu anlegen und einen
zweiten Versuch machen. Drittens beein-
flusst die aktuelle Verfassung den Blutdruck.
24-Stunden-
Blutdruckmessung
Wenn Ihr Blutdruck
nicht in Ordnung ist, ist
die 24-Stunden-Messung
die beste Basis, um die
richtige Therapie
zu finden.
Dr. Andrea Braunendal
Aufregung, Angst oder langes Sitzen erhöhen
die Messwerte. Deshalb kommt es auch häu-
fig vor, dass die beim Arzt gemessenen Werte
etwas höher sind.
Die beste Möglichkeit, sich ein ausführliches
Bild zu machen ist die 24-Stunden-Messung,
während der der Puls aufgezeichnet wird. Da-
bei wird der Puls alle 30 Minuten gemessen
und die Schwankungen über Tag und Nacht
verteilt werden gespeichert. Der Mittelwert
dieser Messungen ergibt eine verlässliche
Aussage über den tatsächlichen Blutdruck
und auch die Verteilung der Ergebnisse über
die 24 Stunden gibt wichtige Hinweise über
die richtige Therapie, sollt der Blutdruck zu
hoch oder zu niedrig sein.
Fragen Sie Ihren Hausarzt, ob er über ein
24-Stunden-Messgerät verfügt. Für diese
Messung fallen beim Kassenarzt keine Kos-
ten an, aber natürlich muss zuvor ein Ter-
min vereinbart werden.
Dr. Martin Lischnig
Fotos: Donner (1), Fotolia (1)
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