Jegg-Life-Magazin Juni 2016 - page 48

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| Juni 2016 | Seite 48
Im April hat Al Bano mit Romina
Power wieder die Bühne in Graz
betreten. Für tausende Steirer –
sempre, sempre – Ohrwürmer
südländischer Melancholie. Itali-
enisches Lustgefühl kehrte heim.
Gut 20 Jahre war es ruhig gewor-
den um das Duo. Ein Familien-
drama hatte die beiden getrennt.
Al Bano blieb der Sangesfreude
treu. Auch seiner Heimat Apu-
lien. In seiner Heimatgemeinde
im tiefsten Süden, hat er Neues
geschaffen: „Tenute Carrisi“ – ein
Resort der Extraklasse, Oliven-
haine, wie vom Zimmermädchen
aufgeräumt, eine Weinkellerei
mit Tröpferl, die nur in den an-
gesagtesten Häusern Italiens zu
bekommen sind. Inmitten des
Resorts: ein Gratis-Kindergarten
für Bedürftige der Region. Immer
noch mit Schmerz in der Stimme
über die seit 1994 abgängigen
Tochter sagt Al Bano: „Ich will
den Kindern meiner Heimat ein
Stück dessen geben, was ich bis-
her an Beifall bekommen habe“.
Damit hat er sich in die Herzen Europas
gesungen: Tu, soltanto tu, con le canzo-
ni che mi canti tu – du, nur du, mit den
Liedern, die du für mich singst… Al Bano
Carrisi ist auch Hotelier der Extraklasse,
Spitzen Weinbauer – und Wohltäter.
Felicitá: Bei
Al Bano daheim
Piazza Felicitá
Cellino ist der westliche Vorort
von San Marco, einer Kleinge-
meinde auf halber Strecke zwi-
schen Brindisi und Lecce. Vom
Aeroporto Brindisi über die SS
16 südwärts keine 30 km. In San
Pietro Vernatico rechts die SP 51
und weiter rund einen Kilometer
bis zur Kreuzung mit der SP 79:
Ein mannshohes Monument von
Namensschild, in Goldbuchsta-
ben „Tenute Al Bano Carrisi“. Ein
paar hundert Meter entlang die
C. da Curtepetrizzi: eine mittel-
alterliche Burg, so scheint's; der
Name Carrisi klein in Stein ge-
hauen. Und dann …
Die Rezeption ist bescheiden,
aber geschmackvoll. Dahinter,
im Inneren der Anlage: die Pi-
azza „Felicitá“ – die bei Al Bano
klanghaft gewordene Glückselig-
keit. Tu, soltanto, tu, con qualche
tua poesia malinconia – Du, nur
du, mit deinen melancholischen
Dichtungen … Die 45 Zimmer
sind aufgeteilt auf mehrere kleine,
kastellartige Gebäude. Allesamt
aus Steinblöcken, die aus einem
nahen Steinbruch gehauen wur-
den – Individualität, wie nicht
stilvoller machbar, umwachsen
von exotischen Pflanzen, durch-
zogen mit Teichen, umgeben von
alten Weinfässern.
Weltstar und Multitalent
Al Bano Carrisi: „Ein Stück
meines Beifalls an
ärmere Kinder zurückgeben“
Foto:
Das Hotel-„Portal“:
wie eine mittelalterliche Burg
Enoteca mit Tröpferl, die steirischen Weinen um nichts nachstehen
von Erich Cagran
Fotos: Cagran (4)
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