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echt L i fe
| April 2017 | Seite 55
Naturschutz verpflichtet –
Sicherung ökologisch
wertvoller Flächen
Die Steiermark ist ein durch
unterschiedliche
Nutzungen
geprägter Kulturraum, dessen
Einflüsse sich oft negativ auf die
natürlichen Lebensräume aus-
wirken. Um diese Naturland-
schaften zu schützen, werden
Schutzgebiete unterschiedlicher
Kategorien ausgewiesen. So gibt
es in der Steiermark 41 Europa-
schutzgebiete. Ergänzend zu die-
sen Natura 2000-Gebieten wird
ein landesweites Netz naturna-
her Biotopflächen für Tiere und
Pflanzen geschaffen. Der Natur-
schutzbund sieht es als seine Auf-
gabe, solche „Überlebensinseln“
Mag. Christine Podlipnig
festgelegte
Pflegemaßnahmen
beinhaltet. Den Rahmen bildet
unser Habitat-Optimierungspro-
gramm, das auf die Förderung
ausgewählter
EU-geschützter
Arten, wie Neuntöter (Lanius
collurio), Großer Feuerfalter
(Lycaena dispar) oder die Hasel-
maus (Muscardinus avellanarius)
abzielt. Unsere Biotope sind in
der ganzen Steiermark zu finden.
In den Bezirken arbeiten unse-
re engagierten Ortsstellenleiter
und Pfleger, die sich auch um
die Grundstücke kümmern. Ge-
meinsammit freiwilligen Helfern
werden Kleinstrukturen erhalten,
Wiesen extensiv bewirtschaftet,
Amphibientümpel angelegt und
vieles mehr.
Wiesen, Wälder, Moore …
Unsere Biotope gehören den un-
terschiedlichsten Lebensraum-
typen an. Wir fördern so etwa
blumenreiche Mähwiesen oder
Streuobstwiesen, die sich zu
wertvollen Blühflächen entwi-
ckeln und seltene Pflanzen, wie
das Schmalblättrige Lungen-
kraut (Pulmonaria angustifolia),
die Sibirische Schwertlilie (Iris
sibirica) oder die Große Spin-
nenragwurz (Ophrys sphego-
des) beherbergen.
Auch Feuchtgebiete, wie Auen
und Moore bieten den unter-
schiedlichsten Lebensgemein-
schaften optimale Bedingun-
gen. Entlang der Grenzmur in
der Südsteiermark sichern wir
Auwälder und Lahnen, die wir
außer Nutzung stellen und somit
letzte Wildnisgebiete erhalten,
wo ohne Eingriffe natürliche
Prozesse ablaufen können.
Eine wichtige Aufgabe des Naturschutzbundes ist die Siche-
rung ökologisch wertvoller Flächen, Juwele unserer Natur- und
Kulturlandschaft und Rückzugsgebiete für bedrohte Tier- und
Pflanzenarten. Als Bewirtschafter von rund 550 Grundstücken
übernimmt der Naturschutzbund auch die Verantwortung für
die erfolgreiche Bewahrung der biologischen Vielfalt.
Biotopnetz
Steirischer Naturschutzbund
für etwa Schmetterlinge, Amphi-
bien und Vögel zu bewahren. Vo-
riges Jahr konnten wir 15 weitere
Grundstücke in unsere Obhut
bringen. Die finanziellen Mittel
dafür stammen aus Mitgliedsbei-
trägen, Patenschaften, Spenden
und Förderungen.
Betreuung der
Biotopschutzflächen
Um die Biodiversität der Flora
und Fauna der Kulturlandschaft
zu erhalten, bedarf es einer fach-
gerechten Pflege. Für jedes unse-
rer Biotope wird ein Naturraum-
managementplan erarbeitet, der
eine zoologische und botanische
Bestandserhebung, ein laufen-
des Monitoring und individuell
Natur
In Österreich gehen derzeit täg-
lich ca. 20 Hektar Boden durch
den Bau von Gebäuden, Straßen
etc. verloren. Naturschutz ist Le-
bensraumschutz und wir danken
all jenen Menschen, die unser
Gedankengut und die Arbeit un-
terstützen. Helfen auch Sie mit
– mit einer Spende oder Paten-
schaft können auch Sie Naturoa-
sen retten!
Haselmaus
Schmalblättriges Lungenkraut
Auwald an der Grenzmur
Fotos: Naturschutzbund
Trautenfelser Iriswiese
Naturschutzbund Steiermak
Herdergasse 3, 8010 Graz
Telefon: 0316/322377-0
naturschutzbundsteiermark.at
1...,45,46,47,48,49,50,51,52,53,54 56,57,58,59,60
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