echt_life_1_2017 - page 50

Seite 50 | April 2017 |
echt L i fe
Kind – krank –
Wochenende
Was tun, wenn ein Kind ausgerechnet amWochenende krank wird? Ein Überblick über die
wichtigsten Möglichkeiten, um nicht gleich Stunden auf er Klinik verbringen zu müssen.
Außerhalb von Graz sind es die niederge-
lassenen Allgemeinmediziner mit Kassen-
vertrag vulgo Hausärzte, die sich auch gerne
um das Wohl der Kinder kümmern. Da alle
Kassenärzte in den einzelnen Arztsprengeln
auch einen Bereitschaftsdienst für Wochen-
ende und Feiertag anbieten müssen, sind sie
auch die wichtigsten Ansprechpartner, die
zumindest von Samstag bis Montag früh rund
um die Uhr erreichbar sind. Allerdings sind
die Behandlungsmöglichkeiten bei Hausbe-
suchen naturgemäß beschränkt – in schwie-
rigeren Fällen werden also auch sie an die
Grazer Kinderklinik verweisen müssen. Bei
„Alltagswehwehchen“ wie grippale Infekte,
Ohrenschmerzen oder kleinen Verletzungen
wie Schürfwunden etc. sind sie allerdings
perfekte Ansprechpartner. Leider ist diese
Art der Versorgung ein Auslaufmodell. Denn
für Allgemeinmediziner, die gerade ihr Medi-
zinstudium absolvieren, steht die Kinderheil-
kunde nicht mehr am Programm.
Die Versorgung in Andritz – KiMoNo
neu!
Vor über 20 Jahren rief der Andritzer Kin-
derarzt Dr. Uwe Enayat den kinderärztlichen
mobilen Notdienst KiMoNo ins Leben, den
er mit einigen Kollegen als Wahlarztbasis be-
trieb. Damit gab es zwar ein hoch engagier-
tes, privat organsiertes Angebot, das aber von
den auf Honorarbasis selbst bezahlt wurde.
Mit Dr. Enayats Wechsel in den Ruhestand
war es also dringend an der Zeit ein neues
System aufzubauen. Genau das bietet nun Ki-
MoNo Neu für das ganze Grazer Stadtgebiet
an:
Hier sind nun an Sams-, Sonn-, und Feier-
tagen jeweils von 8 bis 20 Uhr immer zwei
Kinderärzte erreichbar.
Während zumindest
ein Arzt einen kinderfachärztlichen Tele-
fondienst macht, kann der zweite Arzt auch
Hausbesuche anbieten ohne deshalb die Er-
reichbarkeit zu unterbrechen. Da auch dieses
System bereits an seine Kapazitätsgrenzen
stößt, wird betont, dass es sich um einen Not-
dienst handelt, der dementspreched auch nur
in Notfällen kontaktiert werden sollte.
Die Ärzte rechnen ihre Leistungen direkt mit
dem Steirischen Gesundheitsfonds ab, für die
Eltern ist die Behandlung der Kinder damit
zu 100% kostenfrei. Damit wird der Vertie-
fung der 2-Klassen-Medizin ein wirksamer
Riegel vorgeschrieben. Projektleiter dieses
neuen Angebots sind die Fachärzte für Ju-
gend- und Kinderheilkunde Prof. Dr. Jörg
Ingolf Stein, Dr. Hans Jürgen Dornbusch und
Dr. Gertrud Kaltenbäck. Mit im Betreuungs-
team sind zehn bis zwölf weitere niederge-
lassene Kinderärzte. Auch ein Ausbau dieser
Versorgungsleistung ist in Planung: So soll
ein fixer Standort mit einer Notfallpraxis er-
richtet werden.
Erreichbar ist der Kinderärztliche Mobile
Notdienst für Graz unter 0660/510 38 00.
Foto: Fotolia
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