Jegg-Life plus 1 / 2015 - page 30

JEGG-Life plus 2015
30
Warum in die Ferne statt
in die Therme schweifen?
Von Marion Fabianek
Nichts gegen Teneriffa oder andere maritime Destinationen. Die
mögen ja durchaus ihren Reiz haben. Wer aber jedes Mal seine
Flugparanoia überwinden muss, ökologisches Bewusstsein nicht
nur theoretisch gut findet, wer eine Freude an regionalen kulina-
rischen Genüssen hat, lieber die Seele im körperwarmen Wasser
baumeln lässt als den Körper kopfüber an einem Bungee-Seil,
der ist in unseren heimischen Thermen echt gut aufgehoben.
Kein herz- und beinerfrischender Atlantik-Wellengang, sondern
sanftes Gewiegtwerden im heilsamen Wasser.
Kein ätzendes Mac-
chiegestrüpp
zer-
kratzt einem hierzu-
lande nackte Wadeln
auf
Spaziergängen.
Schlangen und ande-
res gefährliches Getier
kommt in heimischen
Gefilden auch eher sel-
ten vor, während man
sich einer Gehmedita-
tion hingibt. Entschleunigt durch einenThermenbesuch fällt einem
das mit der Achtsamkeit auch gleich wieder leichter. Mann/Frau
entdeckt Frühlingsblumen und Heilkräuter am Wegesrand, welche
man vielleicht das letzte Mal in seiner Kindheit bewusst wahrge-
nommen hat. Ja, so werden die Sinne wieder geschärft.
Diese dann auch kulinarisch zu beglücken fällt in unseren steiri-
schen Thermenregionen leicht. Sich gerade einmal des Urlaubs-
spanisch mächtig auf Teneriffa durch ein spannendes Angebot von
Speisen zuerst zu lesen und dann zu futtern kann echt aufregend
sein, vor allem wenn man auf Überraschungen steht. Diese sind
allerdings auch in der neu interpretierten heimischen Küche zu fin-
den, wenn man sich daran freuen kann, dass Käferbohnen nicht
nur im Salat mit Kernöl auftauchen, sondern etwa als g’schmackiger
Aufstrich oder als „Bohnensterz“ daherkommen. Von Getränken
wie heimischem Quellwasser über herrliche Fruchtsäfte aus hei-
mischem Obst bis zum preisgekrönten steirischen Wein ganz zu
schweigen.
Ein heißer Tipp übrigens noch: Wer Wellness mit Kultur und
Kulinarik im Thermenland miteinander verbinden möchte,
kann sich mittels des steirischen Kulturnavis lohnenswerte Rou-
ten zusammenstellen! (
)
Thermenland
oder Teneriffa?
Teneriffa – Insel
des ewigen Frühlings
Von Andreas Braunendal
Nichts gegen einen Aufenthalt in einer steirischen Therme –
aber was den Erholungswert betrifft, ist eine Reise in ferne
Länder wie beispielsweise nach Teneriffa nicht zu übertreffen.
Keine Frage: In ein Flugzeug zu steigen vergrößert den ökologi-
schen Fußabdruck immens. Diesem Nachteil stehen aber doch
einige Vorteile gegenüber: Im Massenbetrieb der Thermen muss
ich die Augen schließen, um zu innerer Ruhe zu finden und selbst
dann ist die Chance recht groß, dass ausgerechnet der lästigste
Nachbar/Arbeitskollege an mir rüttelt und meint, dass es echt toll
ist, mich hier zu treffen.
Und was sind schon
Wasserrutschen
und
Wellenanlagen
gegen
die meterhohen, von
wagemutigen Surfern
besetzten Brecher an
schwarzen Lavasand-
stränden?
Auf Teneriffa geht es da-
rum, die Augen und den
Geist weit zu öffnen, um
das Tosen des chlorfreien Atlantiks, die nahezu unheimliche Stil-
le der mondähnlichen Vulkanlandschaften und die faszinierende
Vielfalt der Vegetation aufnehmen zu können. Außerdem ist es
spannender, wenn riesige Eidechsen um Brotkrümel betteln als
die sattsam bekannten Spatzen.
Ausgedehnte Wanderungen und Biketouren an den Hängen
des Teide, mit 3718 m der höchste Berg Spaniens, bieten neben
vielfältigen sportlichen Möglichkeiten ebenfalls die Gelegenheit
neues Terrain zu erkunden. Hier gibt es eben jede Menge echter
Natur statt künstlicher Thermenwelten – und das ganze Jahr über
angenehm frühlingshafte Temperaturen.
Außerdem: Nichts gegen die steirische Küche, aber die kenne ich
in- und auswendig. Die kanarischen Spielarten der spanischen
Tapas, frischer Meeresfisch in Salzkruste, Paellas, endlich einmal
wirklich reife Früchte von Bananen bis Papayas etc. sind eben
auch eine sehr genussvolle Form der Horizonterweiterung.
Angenehm ist übrigens auch die Tatsache, dass Teneriffa vom
Mietwagen bis zum Restaurant einfach günstig ist.
Denn aus
Gründen der Wirtschaftsförderung auf dem entlegenen Archipel
der kanarischen Insel gilt hier einMehrwertsteuersatz vonnur 7%.
Unterschiedlicher Meinung zu sein ist das Salz in der Suppe jedes Gesprächs.
Wenn hier Marion Fabianek und Andreas Braunendal gegeneinander
für unterschiedliche Urlaubsdestinationen in den Ring steigen,
geht es uns vor allem um eines: um die Unterhaltung unserer Leserschaft.
Marion Fabianek vs. Andreas Braunendal
Fotos: Fotolia (5)
1...,20,21,22,23,24,25,26,27,28,29 31,32,33,34,35,36,37,38,39,40,...60
Powered by FlippingBook