Jegg-Life plus 1 / 2015 - page 32

JEGG-Life plus 2015
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Will man Straußen begegnen, braucht man heutzutage weder einen Zoo aufzusuchen,
geschweige denn eine Reise nach Afrika zu unternehmen. Andererseits muss man aber
gar nicht so weit zurückzudenken, als der Strauß zumindest aus der Sicht von uns Mittel-
europäern noch als echter Exot galt.
Die Straußen sind da!
Er galt schlichtweg als Synonym für „Kopf
in den Sand stecken...“, was wahrscheinlich
(fälschlicher Weise) daraus resultiert, dass
sich vor allem brütende Strauße bei Gefahr
mit ausgestrecktem Hals und Kopf flach auf
den Boden legen, denn ein Tier mit einer
Körpergröße von bis zu knapp 2,70 Meter
und einem Gewicht von bis zu 160 kg wird
eben stehend von seinen natürlichen Feinden
viel leichter wahrgenommen.
Versuchen wir diesmal aber eine
kulinarische Annäherung an diesen
außergewöhnlichen Laufvogel
Wie ein Straußenei schmeckt?
Die einen
sagen ausgezeichnet, andere, dass es wie ein
Hühnerei schmeckt und dann gibt es auch
noch einige wenige, die es gar nicht mögen,
warum auch immer. Ich jedenfalls möchte
Ihnen einfach empfehlen: „Probieren sie es
aus“. Schließlich kommt es wie immer im
Leben auf den eigenen Geschmack an. Aber
Achtung: Ein Ei wiegt im Durchschnitt 1 ½
Kilo(!). Diese Menge entspricht etwa 25 Hüh-
nereiern. Dass ein Straußen-Steak mittler-
weile zu einer durchaus leistbaren Delikates-
se zählt, ist längst nicht nur mehr Gourmets
bekannt.
Straußenfarmen
Auch in unserer Region gibt es sie. Ich möch-
te ihnen diesmal die Straußenzüchter
Robert
Köppel und Egon Koch
vorstellen.
Wie seid ihr beide eigentlich darauf
gekommen, euch mit der Zucht und Ver-
marktung von Straußen zu beschäftigen?
K & K
: Eigentlich recht kurios... Vor vier
Jahren haben wir zufällig in Deutschfeistritz
auf einem Grundstücks freilaufende Strau-
ße gesehen. Damit war unsere Neugier ge-
weckt. Nach kurzem Gespräch mit dem Be-
sitzer, Herrn Riegler, übersiedelten sämtliche
Tiere innerhalb von zwei Monaten auf
unsere „neue“ Straußenfarm in St. Oswald/
Plankenwarth.
Das klingt recht einfach, aber hattet ihr
denn überhaupt keine Schwierigkeiten
mit den für euch bis dahin doch eher
unbekannten Laufvögeln?
K & K:
Oh, doch. Ganz zu Beginn zeigten
wir noch übergroßen Respekt vor den Tie-
ren, denn wenn dir innerhalb des Geheges
ein 2,5m großer Strauß in die Augen schaut,
bleiben sicher nur die wenigsten cool. Und
wenn man womöglich von einem aggressiven
Strauß getreten wird (gefährliche Krallen),
sind schwerste Verletzungen möglich!
Moderne Landwirtschaft
Helmuth Schwischay
Ein Beispiel für Wandel in unserer globalisierten Welt:
Wie viele männliche und weibliche
Zuchttiere habt ihr und welche Anzahl von
Eiern wird auf eurer Farm im Laufe eines
Jahres gelegt bzw. ausgebrütet?
K&K:
Wir haben 3 männliche und 11 weibli-
che Zuchttiere, pro Jahr werden etwa 300 Eier
gelegt und davon etwa die Hälfte bebrütet.
Letztlich schlüpfen aber nur etwa 30% davon.
Wie groß ist eure Farm?
K & K:
Auf 7 ha stellen wir 4 ha umzäuntes
Areal zur Verfügung auf dem derzeit insge-
samt ca. 50 Tiere leben.
Wenn unsere LeserInnen jetzt Lust auf
Straußen-Produkte bekommen haben,
was bietet ihr an und an wen kann man
sich wenden?
K & K:
Wir vertreiben Eier um 25,– € pro
Stück, Steakfleisch, Filet, Faschiertes,Gulasch-
und Suppenfleisch um 15,– bis 35,– €/kg.
Übrigens: Straußenfett enthält einen hohen
Anteil an Omega
3
- und Omega
6
-Fettsäuren.
Es wirkt aber auch bei Schuppenflechte und
Rheuma und wird älteren Menschen als
Hautpflegemittel sehr empfohlen und ist
ebenfalls bei uns erhältlich.
Wir sind unter
folgenden Telefonnummern erreichbar:
Robert Köppel: 0664 / 53 54 065 und Egon
Koch: 0664 / 30 11 344.
Zusätzlich bieten wir
nicht nur zu Ostern bemalte und künstlerisch
gestaltete Straußeneier!
Wir von JEGG wünschen jedenfalls alles
Gute und bedanken uns für das Interview.
Fotos: Fotolia (1)
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