Jegg-Life plus 1 / 2015 - page 43

JEGG-Life plus 2015
43
Die Palazzolo-Kicker
Doch die Partnerschaft lebt. Die Hauptinitia-
tiven werden unverändert von Renzo Gazzet-
ta gesetzt, sagt Mauro Bordin lobend. Denn:
„Leider ist die Sprache immer noch ein Hin-
dernis, auch wenn wir mit manchen Beamten
Englisch sprechen können, was aber nicht al-
len unserer Bürger in Palazzolo möglich ist.
Aber meine Gemeindesekretärin, Dott. Luisa
Cantarutti, spricht gut Deutsch“. Umgekehrt
ist der Ex-Italiener Renzo der Dolmetsch in
Gratkorn. Renzo Gazzetta erwähnt stolz eine
weitere Facette dieser Partnerschaft, den Fuß-
ball. „Schon dreimal nahmen Fußballer aus
Palazzolo am Altherren-Turnier zugunsten
behinderter Kinder in Gratkorn teil. Damals
zahlte die Gemeinde noch die Nächtigung für
die italienischen Gäste. Damals …“.
Was Renzo Gazzetta mit Mauro Bordin für
das Partnerschafts-Jubiläumsjahr 2015 vor-
haben? „Das ist noch ein festliches Geheim-
nis“, geben sie sich unisono bedeckt. Nur
so viel sei verraten: Stand früher noch der
Fußball im Vordergrund, so ist es jetzt eher
das Kulinarische …
Na dann: Buon appetito!
Direkt gefragt
JEGG: Wie eng ist diese Partnerschaft
für Sie und Ihre Gemeinde?
Bordin:
Meine Mitbürger erinnern sich noch sehr gut
an das Gala-Diner im Gemeindesaal Gratkorn, als ich
anlässlich meiner Ernennung zum Bürgermeister von
Palazzolo zu Besuch war, das war 2002. Ich erinnere
mich aber auch an die Traurig-
keit, die mich beim Begräbnis
von Elmar erfasste. Wir hatten
eine innige Beziehung und sein
Tod war schwer für mich. Elmar
war ein intelligenter und tüchti-
ger Mensch. Ich muss zugeben,
er hat mich dann und wann durch
Anregungen in meinem Bürger-
meisteramt beeinflusst.
JEGG: Gibt es konkrete
Schwerpunkte in der Partnerschaft?
Bordin:
Die Verbindung wird von unseren Bürgern
sehr geschätzt. Vor allem von der Jugend, die bei un-
serem letzten Besuch in Gratkorn mehr als die Hälfte
der Teilnehmer stellte. Unser Austausch ist hauptsäch-
lich ein kultureller. Wir haben aber auch bei Festen und
Märkten unsere regionalen Produkte und Aktivitäten
gezeigt.
JEGG: Was sollen Gratkorner sehen,
wenn sie nach Palazzolo kommen?
Bordin:
Vor allem den Fluss Stella. Am besten mit dem
Boot. Er hat außergewöhnliche Grundwasserquellen.
Man kommt mit unberührter Natur in einmaliger
Landschaft in Berührung. Außerdem soll man die Lagu-
ne von Grado und Marano sehen mit ihren einmaligen
Gezeiten. Dann das Marinaretto, ein Gebäude aus der
Zeit des Faschismus – heute ein Jugendzentrum. Und
natürlich die wunderbaren Kirchen wie zum Beispiel
die Beata Vergine del Suffragio. Nicht zu vergessen: die
Fußgängerbrücke und die Arkaden über die Stella, so-
wie die Kirche und das Zentrum von Piancada.
Hoch auf dem Dorftaxi-Wagen
in Gratkorn: die Bürgermeister Kupfer (li.)
und Mauro Bordin und weiteren Gästen
aus Palazzolo
1...,33,34,35,36,37,38,39,40,41,42 44,45,46,47,48,49,50,51,52,53,...60
Powered by FlippingBook