Jegg-Life-Magazin Juni 2016 - page 35

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| Juni 2016 | Seite 35 |
Sonderteil Feldkirchen
Aber genau diese Beckenlage war
es auch, die in den Herbst- und
Wintermonaten stets zu Invasi-
onswetterlagen führt, bei denen
Hochnebel oft tagelang keinen
Sonnenstrahl zulassen. Damit
hatten die Flughafen-Leiter in
den Achtzigern des vorigen Jahr-
hunderts, damals Direktor Fritz
Eder, hart zu kämpfen. Bis die
Eigentümer eine damals, 1980,
revolutionäre Instrumentenflug-
Anlage namens Kategorie III
a/b installierten. Nebel in Graz,
Durchstarten der Piloten beim
Landeanflug ohne Erfolg, Aus-
weichlandung in Wien und Bus-
Transfer nach Graz – alles erlebt,
heute belächelte Geschichte.
Flieger ist
immer schneller
Anekdoten um diesen Flugha-
fen gibt viele. Mit ein Grund
dafür: der bis 2008 gegenüber
dem Zivilflughafen beheimatete
Militärflughafen
unserer
„Luft-
streitkräfte“ samt
Werft. Die legen-
däre „Karo-As“-
Staffel mit ihren
Saab 105-Kisten
unter Oberst Robert Haas sorgte
weltweit bei Flugshows für Furo-
re. Und Preise für „Styria“. Ergo:
die Kunstflieger hatten (zu) viele
Sonderrechte, wie manch eiliger
Jung-Manager kritisierte, der ein
paar Minuten auf seinen Start
warten musste. Haas damals stets
lächelnd: „Der Flieger ist immer
noch schneller, als das Auto …“
Und daneben die Fallschirm-
springer, die 1979 sogar ihre
Weltmeisterschaften am Thaler-
hof austrugen.
Die Fluggastzahlen stiegen fort-
an, der „Cargo“-Betrieb, also das
Frachtaufkommen, ebenso. Kon-
sequenz: die einst 1.500 Meter
lange Piste wurde auf 3.000 Me-
ter ausgebaut. 1984 landete hier
schon die erste Boeing 747. Als
nächste Ausbaustufen folgten das
neue Abfertigungsgebäude, 2002
ein Frachtgebäude und der weit-
hin sichtbare Tower. Die Bahn-
hofs-Anbindung an die ÖBB-
Strecke von Graz nach Spielfeld
war der nächste Schritt punkto
Verkehrs-Infrastruktur. Die fort-
gesetzte Mur-Gondel, von der
manche Grazer Stadtpolitiker
seit geraumer Zeit träumen, wird
wohl eine „never landing“ Luft-
blase bleiben…
Veranstaltungs-
Geheimtipp
Die Grazer „Fly Society“ liebt
ihren kleinen, feinen Lande-
platz. Denn: An die Hub's der
Übersee-Ziele ist man bestens
angebunden. FRA, sprich: Frank-
furt/Main, geht ab Graz viermal
täglich, München ebenso. Berlin,
Zürich sind gediegene Tagesstan-
dards und Turkish-Air bindet
Graz ab 18. Juni täglich mit allen
Fernost-Destinationen an. Für
Veranstaltungen aller Art, von
denen es mittlerweile nahezu 300
pro Jahr gibt, ist dieser Airport
ein diskreter Geheimtipp. Von
der Ferienmesse über Betriebsse-
minare bis zu Weihnachtsfeiern.
Das erste Flughafengebäude 1951 mit Kontroll-Turm
und damals moderner DC 3
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Auch für Veranstaltungen bestens gerüstet: Aussenansicht VIP-Bereich
Fotos: Fotolia (3), Flughafen Graz (1)
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