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Seite 28 | April 2017 |
echt L i fe
Autohändler-Boss:
„Umweltlüge E-Autos ...“
Der Andritzer Peugeot-Händler Klaus Edelsbrunner ist neuer
Bundesgremialvorsteher des Fahrzeughandels. Als Nicht-Po-
litiker spricht er Klartext: E-Autos sind medial und politisch
forcierte Marketingprodukte; der Hype ist längst vorbei.
Mit dem neuen Jahr kam neues
Leben in das WKO-Gremium
der österreichischen Fahrzeug-
händler. Klaus Edelsbrunner ist
neben Vizepräsident Jürgen Roth
bereits der zweite Andritzer in ei-
ner Spitzenposition der WKO in
Wien. „Die Interessen der rund
16.000 Händler in Österreich zu
vertreten ist eine Aufgabe, die
mir auch Spaß macht“, sagt ei-
ner, der gleichzeitig seinen Peu-
geot-Betrieb in Andritz mit rund
50 Mitarbeitern weiterführt,
wie gewohnt. Dank langjähri-
ger Erfahrung des 55-Jährigen:
Kfz-Meisterprüfung, Bundesin-
nungsmeister,
Landesgremial-
chef seit 3 Perioden ...
Gewährleistung
als Hauptthema
„Obwohl die Zulassungszahlen
für Neuwagen derzeit erfreulich
sind, steht der Fahrzeughandel
vor großen Herausforderungen,
etwa durch die mangelnde Er-
tragskraft der Betriebe. Denn:
Nur betriebswirtschaftlich ge-
sunde Betriebe sind auch in Zu-
kunft überlebensfähig“. Einge-
bunden in die Info-Netzwerke
der Branche, nun auch Partner
bei Gesetzes-Begutachtungen ist
der kommunikative Edelsbrun-
ner dort, wo er „was weiterbrin-
gen kann in der Branche“, wie er
sagt. Sein aktuelles Zukunftsthe-
ma, das bereits bei den Ministe-
rien liegt, ist die Gewährleistung
im gegenwärtig rasanten Techno-
logie- und Mobilitäts-Wandel.
Gewährleistung – und eine heik-
le Thematik der Gegenwart: Die
E-Autos. Diese sind aus Sicht des
Interessenvertreters medial und
politisch vorangetriebene Marke-
tingprodukte. Die Technik geht
einerseits gut voran, ist gleichzei-
tig aber ein Hemmschuh. Heuti-
ge E-Fahrzeuge haben noch alte
Technik, geringe Reichweiten
und sind nur Nebenprodukte
für den Handel. Denn: sie sind
nicht mehr verkäuflich. Mit
dem massiven Zusatzproblem:
Eine Händlergewährleistung ist
nicht mehr möglich, gleichzei-
tig aber vom Gesetzgeber vor-
geschrieben.
Die Umwelt-Lüge
Aber: „Der Hype ist ohnedies
schon vorbei“, so Edelsbrunner.
Die E-Auto-Stückzahlen sind
marginal – hauptsächlich wer-
den sie von Kommunen, Um-
weltorganisationen oder Firmen
aus bezugsnahmen Branchen
angeschafft.
Wie
überhaupt
Edelsbrunner E-Autos unter den
Begriff Umweltlüge stellt, da de-
ren Öko-Bilanz nicht stimmt.
„Batterien sind Sondermüll –
Endlagerung nur in Frankreich
möglich. Die Karossen in Leicht-
bauweise sind überwiegend aus
Kohlefaser auf Granulat-Basis.
Eine Entsorgung wie von Blech
ist nicht möglich; thermoplasti-
sche Kunststoffe kann man nur
paketiert (end-)lagern“. Ergo
dessen: Diese Generation E-Au-
tos tauscht kaum jemand ein; sie
sind nicht wiederverkäuflich.
Wasserstoff: Umweltbombe
„Die Branche ist derzeit nicht si-
cher, ob E-Autos so toll sind“, sagt
Edelsbrunner. Und nennt gleich-
zeitig das Stichwort „Wasser-
stoff “. Das völlig Abgasfreie Auto
– klingt in der Werbung sehr gut.
Vorerst. Richtig ist: Bei wasser-
stoffbetriebenen Autos kommen
keine Abgase aus dem Auspuff,
dafür umso mehr aus den Schlo-
ten der Werke, die den Wasser-
stoff erzeugen. Das sind Umwelt-
bomben, die mindestens ebenso
viel CO
2
in die Atmosphäre bla-
sen, wie Benzinautos an Abga-
sen. Dazu gibt es (noch) kein
flächendeckendes Tankstellen-
netz. Das Hauptproblem aber,
so Edelsbrunner, ist das Tanken
selbst: „Es gibt noch kein System,
womit Otto Normalverbraucher
selbst tanken kann, ohne dass das
Auto explodiert“.
Starker Tobak, den Edelsbrun-
ner ganz leger darlegt. Dennoch
hat man bei jedem seiner Worte
das Gefühl: Der Mann weiß wo-
von er redet. Klar, hat er Benzin
fast in den Adern. Noch ehe der
Peugeot-Betrieb in Andritz von
seinem Vater aufgemacht wurde,
betrieb er die einst angrenzende
Esso-Tankstelle. „Dort haben
wir Kinder täglich gespielt, ha-
Klaus Edelsbrunner im Schauraum – wo neueste
Automodelle sogar an der Wand kleben …
Das marken- und firmeneigene E-Auto:
Zum Herzeigen und fürs gebührenfreie Parken in Graz
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